Berlin. Zu einem Arbeitsgespräch traf sich MdB Kersten Steinke in ihrem Frankenhäuser Büro mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nordhausen, Herrn Karsten Froböse. Dabei ging es um die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Nordthüringen.
Als Problem benannte Karsten Froböse unter anderem die aktuelle und zu erwartende Situation auf dem Arbeitsmarkt im Bereich der Pflegekräfte. Hier verwies MdB Kersten Steinke, dass dieser Fachkräftemangel natürlich vordergründig an den niedrigen Löhnen in Thüringen fest zu machen sei. Pflegekräfte gehen lieber in die westlichen Bundesländer, weil ihre Arbeit dort ordentlich bezahlt wird. Dabei ziehen sie aber nicht weg, sie wollen in der Region bleiben und pendeln. Politisch könne das nur bedeuten, dass endlich Mindestlöhne festgesetzt werden müssen. Wenn Thüringen sich weiter als Niedriglohnland bewirbt, wird es hier bald komplett an Fachkräften mangeln.
Im engen Zusammenhang zum Mindestlohn sah Kersten Steinke auch, dass es noch immer zu viele Aufstocker - also Menschen, die einer regulären Arbeit nachgehen und wegen niedriger Löhne zusätzlich Hartz-IV beziehen müssen - gibt.
Die Situation bei den Fachkräften sieht derzeit so aus, erläuterte Karsten Froböse, dass der Fachkräftemangel bereits jetzt größer ist, als wir in der Region ausbilden können. Das hänge auch damit zusammen, dass Ausbildungen abgebrochen werden und diese Jugendlichen dann nur als Hilfsarbeiter eingesetzt werden können. Wobei es hier durchaus oft so sei, dass diese Jugendlichen handwerkliche Fähigkeiten nachweisen können, allerdings auf Grund einer gewissen Schulmüdigkeit die Ausbildung verweigern. Hier suche man aber nach Wegen, diesen Jugendlichen auf ihrem weiteren Weg Bildung anzubieten.