Bad Frankenhausen. Der Pachtvertrag mit dem Tourismusverband Kyffhäuser wurde vor gerade einmal 6 Tagen gekündigt (http://www.arterner-zeitung.de/artikel/2013-12/Aus-dem-Kreistag-Wie-gehts-weiter-mit-dem-Kyffhaeuserdenkmal), da steht schon Bürgermeister Strejc bereit und will, dass das Kyffhäuserdenkmal in Zukunft von der Kur GmbH betrieben wird, die sich bereits um die Kyffhäusertherme und das Stadtmarketing von Bad Frankenhausen kümmert.
In einer Pressemitteilung heißt es:
"Die Stadt Bad Frankenhausen würde mit Ihrer Kur GmbH das Kyffhäuser-Denkmal betreiben, bewirtschaften und vermarkten und zudem den kompletten Leistungskatalog des Tourismusverbandes zur Vermarktung der Kyffhäuser-Region übernehmen. Das Pachtmodell ist für den Landkreis sehr lukrativ, denn der Kreis kann mit einer höheren Einnahme rechnen als bisher und weiß, dass er mit der Kur GmbH einen sehr kompetenten und erfolgreichen Partner an der Seite hat.
Ursprünglich war von Seiten des Tourismusverbandes eines Eintrittspreiserhöhung vorgesehen. „Wir haben unsere Kalkulation so aufgestellt, dass wir nicht die Eintrittspreise erhöhen wollen, sondern leicht senken. Und wir gehen davon aus, dass wir wieder Minimum die 150.000 Besucher pro Jahr am Denkmal erreichen.“, so der Bürgermeister der Kurstadt Bad Frankenhausen Herr Matthias Strejc (SPD). Der Normal-Tarif soll von 6,-€ auf 5,50 € gesenkt werden. Zudem soll es einen Winter-Tarif geben. In den Monaten Dezember bis Februar zahlen alle Gäste 3,50 €
Der Landkreis erhält ca. die Hälfte von jeder verkauften Eintrittskarte. Bei den zu erwartenden 150.000 Besuchern würde der Landkreis eine Pacht von 361.000,-€ erhalten. Das ist deutlich mehr als bisher und der Landkreis kann gewiss sein, dass der Betreiber des Denkmals alles daran setzen wird, noch mehr Besucher auf das Denkmal zu locken. Denn der Betreiber trägt alleinig das wirtschaftliche Risiko und von jeder zusätzlich verkauften Karte profitiert auch hälftig der Landkreis."
Über Details, wie den Betrieb der beiden Touristinformationen in Bad Frankenhausen und Sondershausen wird noch geschwiegen. Wie problematisch es wäre, wenn die Stadt Bad Frankenhausen, die naturgemäß ein hohes Eigeninteresse am Tourismus in der Region hat, das Marketing für den gesamten Kreis übernimmt, ist schwierig zu beantworten. In Endeffekt müsste sich das in der Praxis zeigen. Hier ergibt sich auch die Frage nach der Befürwortung durch den Kreistag, denn es gibt auch andere touristische Initiativen, wie z.B. den Hohe Schrecke e.V. um Wiehes Bürgermeisterin Dittmer und da steht die Frage im Raum, für wie groß diese Interessengruppen das Problem eines hohen Eigeninteresses Bad Frankenhausens einschätzen. Vom Tourimusverband hatte sich die Stadt Wiehe bereits vor einiger Zeit gelöst und die Tourismusinformationen selbst übernommen. Eine einvernehmliche Lösung der Tourismusvermarktung für den ganzen Kreis, wäre sicherlich erstrebenswert. Das scheint Strejc jedoch durchaus bewusst zu sein: „Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten versuchen, in der Kreisverwaltung und bei den Kreistagsmitgliedern Befürworter für unser Konzept zu gewinnen, um einen nahtlosen und geräuscharmen Übergang am Kyffhäuser-Denkmal zu erzielen. Die Vorbereitungen für das Jahr 2014 laufen bei den Reiseunternehmen auf Hochtouren, wir dürfen als Kyffhäuser-Region den Anschluss nicht verlieren.“