Hauteroda. Der Universitätschor Dresden geht auf Konzerttournee. In seinem Programm präsentiert er unter der Leitung von Christiane Büttig Volkslieder der deutschen Romantik in neuen Sätzen und Spruchmotetten von Gottfried August Homilius. Zu erleben ist das Ensemble zu folgenden Terminen: 17.08.2014, Erfurt?Marbach, St. Gotthardt?Kirche (20.00 Uhr); 18.08.2014, Sömmerda, Bonifatiuskirche (19.30 Uhr); 19.08.2014, Hauteroda, St.?Martini?Kirche (19.30 Uhr); 20.08.2014, Ziegelroda, Kirche (19.00Uhr); 21.08.2014, Kirchscheidungen, Kirche (19.30 Uhr); 23.08.2014, Merseburg, Kirche St. Norbert (19.00 Uhr). Der Eintritt ist frei. Kollekten werden erbeten.
Die Lieder „Kein schöner Land zu dieser Zeit“, „Das Wandern ist des Müllers Lust“ oder das „Heidenröslein“, wer kennt sie nicht? Es genügt, die ersten Worte dieser Stücke nur zu lesen, schon erklingt die passende Melodie im Kopf und setzt sich im Gehörgang fest. Sofort könnte man einstimmen und mitsingen. Anders verhält es sich, wenn der Name Gottfried August Homilius (1714? 1785) fällt. Eine Assoziation will sich nicht einstellen. Zu Unrecht! Galt der Kantor der Dresdner Frauenkirche seinen Zeitgenossen doch als der größte Kirchenmusiker des Jahrhunderts. Vor 300 Jahren wurde der Komponist geboren, Anlass genug für einen Dresdner Chor, einige seiner kunstvollen Spruchmotetten wieder aufzuführen.
Mit seinem Programm „Im schönsten Wiesengrunde“ wagt das Kammerensemble des Universitätschores Dresden e.V. unter der Leitung von Christiane Büttig eine Auswahl der bekanntesten und schönsten Volkslieder mit kirchlicher Musik von Homilius zu vereinen. Dabei werden sich die andächtigen Motetten mit vertrauten Liedmelodien und überraschend frischen Klängen mischen, denn der Chor präsentiert die Volkslieder in einem bunten Mix aus romantischen Sätzen und neuen, schwungvollen Vertonungen.
Der Chor lädt mit seinem Programm zu einer Reise zu Homilius ein. Seine Motetten rhythmisieren das Programm und konterkarieren den gleichzeitigen Ausflug in die Geschichte des Volkslieds, denn auch hier gibt es Vieles zu entdecken. Obwohl die Lieder heute fest im kulturellen Gedächtnis verwurzelt sind, entstanden die meisten erst in der Romantik. Die bekanntesten Lieder verdanken wir Komponisten wie etwa Friedrich Silcher oder Johannes Brahms, von denen Sätze im Programm erklingen werden.
Während des 20. Jahrhunderts und bis in die Gegenwart ließen sich Komponisten wie etwa Helmut Barbe von dem romantischen Liedgut zu immer neuen Interpretationen inspirieren. Gerade die Bekanntheit der Melodien und die Plastizität der Texte luden sie dazu ein, mit den Liedern zu spielen, Neues auszuprobieren und Hörgewohnheiten herauszufordern. Dabei entstanden witzige, quicklebendige und unterhaltsame Variationen der Lieder, die auch der Universitätschor seinen Hörern nicht vorenthalten wird. So entlässt das vielseitige Programm den Zuhörer mit einem Staunen darüber, welche kompositorischen Schätze uns Homilius hinterließ und wie reich und lebendig Volkslieder auch heute noch sein können.