Kurzmeldungen

EVG fordert stärkeres Engagement

gegen weiterhin zunehmende Übergriffe

Erfurt. Angesichts einer weiterhin zunehmenden Zahl an Übergriffen auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verkehrsbereich fordert die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) eine Aufstockung des Sicherheitspersonals. Nach neuesten Auswertungen erhöhte sich die Zahl der an Beschäftigten der DB AG begangenen Körperverletzungen zwischen 2012 und 2017 von 966 auf 2550 Fälle. "Das ist ein Anstieg von mehr als 150 Prozent", machte der stellvertretende EVG-Vorsitzende, Klaus-Dieter Hommel, deutlich. Bei den privaten Bahnen und den Busbetrieben sei eine ähnliche Entwicklung zu verzeichnen.

Auffallend sei, so Hommel, der starke Anstieg von Körperverletzungsdelikten im Regionalverkehr. Im Vergleich zum Vorjahr sei mit 1031 Übergriffen ein Anstieg von rund 200 Taten zu verzeichnen. 2016 lag deren Zahl noch bei 833. "Den meisten Ärger haben meine Kolleginnen und Kollegen bei der Fahrkartenkontrolle, dies insbesondere nachts und am Wochenende. Aber auch die Sicherheitskräfte selbst, die auf den Bahnhöfen für Ordnung sorgen sollen, werden immer wieder Opfer von tätlichen Angriffen", erklärte der stellvertretende EVG-Vorsitzende.
Die EVG forderte die DB AG auf, die vereinbarten regelmäßigen De-Eskalationstrainings endlich umzusetzen; insbesondere auch für die Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr. "Damit können insbesondere Zugbegleiter auf gefährliche Situationen besser vorbereitet und mögliche Lösungsansätze trainiert werden", so Hommel.

"Zudem halten wir an unserer Forderung nach mehr qualifiziertem Personal fest, denn nur die persönliche Präsenz vor Ort hilft Konflikte zu vermeiden", so der stellvertretende EVG-Vorsitzende. Gleichzeitig forderte der EVG-Vize mehr "Einfühlungsvermögen" von den direkten Vorgesetzten und eine detaillierte Erfassung sämtlicher Vorfälle. "Viele Kolleginnen und Kollegen fühlen sich nach einem Übergriff allein gelassen, weil dem direkten Vorgesetzten der reibungslose Zugbetrieb offensichtlich wichtiger ist als persönliche Unterstützung. Insofern werden viele Zwischenfälle gar nicht mehr gemeldet. Diese Dunkelziffer muss weg, damit wir alle Übergriffe noch genauer analysieren, um passende Gegenmaßnahmen zu finden", stellte Klaus-Dieter Hommel fest.

Die EVG hatte im vergangenen Jahr eine sogenannte trilaterale Vereinbarung mit dem KBR und der DB AG zum Thema Sicherheit abgeschlossen und damit konkrete Maßnahmen vereinbart. Die EVG hat den Arbeitgeber, auf Grund der erneut gestiegenen Übergriffszahlen, einen umfassenden Fragekatalog zum Stand der Umsetzung der Vereinbarung übermittelt. "Der Arbeitgeber hat nun vier Wochen Zeit unsere Fragen zu beantworten, dann werden wir weitere Gespräche zum Schutze unserer Mitarbeiter führen", machte Klaus-Dieter Hommel deutlich.

Reiner Sörgel EVG/DGB

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