Berlin. Der Anteil von Ehrenamtlichen in den Rettungs- und Hilfsorganisationen beträgt deutschlandweit 94 Prozent. Das sind circa 1,8 Millionen freiwillige Helferinnen und Helfer. Insbesondere der flächendeckende Brandschutz wird zu einem großen Teil durch freiwillige Feuerwehren gewährleistet. Auch im kürzlich vorgestellten Gemeinwohlatlas erhält die Feuerwehr im Vergleich zu anderen Hilfsorganisationen die höchsten Punktzahlen in Fragen wie "Aufgabenerfüllung", "Lebensqualität", "Zusammenhalt" u.a. (https://www.gemeinwohlatlas.de/atlas/feuerwehr)
Allein in Thüringen sind 33.764 Mitglieder (2016) in den Einsatzabteilungen und bei den Jugendfeuerwehren sind 11.702 Mitglieder. Die Häuser der Freiwilligen Feuerwehren sind häufig zentrale Orte der Dorfgemeinschaft und dienen der Integration unterschiedlicher Alters- und Bevölkerungsgruppen. Leider ist zu verzeichnen, dass die zur Erfüllung des Brandschutzes vorgegebenen Qualitätsstandards in vielen Regionen zu Mindeststandards verkommen. Unsanierte Gerätehäuser, veraltete Technik und zu wenige Freiwillige sind die Folge. Hinzu kommt der Mitgliederschwund durch den demographischen Wandel.
"Um dem entgegenzuwirken", so Kersten Steinke, linke Abgeordnete aus Nordthüringen, "brauchen die ehrenamtlich aktiven KameradInnen gute und verlässliche Rahmenbedingungen. Thüringen hat diese zwar in den vergangenen Jahren mehrfach verbessert, aber es muss auch der Bund in das Boot geholt werden. So können steuerliche Freibeträge für das Ehrenamt, kostenlose Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln sowie soziale Vergünstigungen die Ehrenamtlichen in den Freiwilligen Feuerwehren unterstützen und den Trend des Mitgliederschwundes umkehren." Deshalb hat die Fraktion DIE LINKE mit diesen Forderungen einen Antrag in den deutschen Bundestag eingebracht.