Politik

Volkstrauertag in Sangerhausen - 1oo Jahre Denkmal an die Gefallenen

Neues Buch erschienen

"Sangerhäuser Gefallene des Ersten Weltkriegs - Namen und Hintergründe"

Sangerhausen.
Etwa 3o Sangerhäuserinnen und Sangerhäuser trafen sich anlässlich des heutigen Volkstrauertages um 11.oo Uhr auf dem Sangerhäuser Friedhof, um der Toten der Weltkriege zu gedenken.

Gemeinsam mit den beiden Hauptverwaltungsbeamten des Landkreises Herrn Schröder (CDU) sowie der Kreisstadt Sangerhausen Herrn Strauß (SPD) wurden mehrere Kränze und Gestecke vor dem Gefallenendenkmal auf dem Friedhof in Sangerhausen niedergelegt.

Die Gedenkanlage, welche seit vielen Jahrzehnten immer wieder an Tagen wie dem Heutigen, dem Volkstrauertag, von den Einwohnerinnen und Einwohnern der Kreisstadt aufgesucht wird, um nicht nur der Opfer der Kriege zu gedenken, sondern auch darüber nachzudenken, ob militärische Auseinandersetzungen ein probates Mittel, früher wie auch heute, waren und sind, um politische Ziele zu erreichen.

Vor ziemlich genau 100 Jahren, am 3. Dezember 1922, ca. vier Jahre nach Beendigung des Ersten Weltkrieges wurde die Gedenkanlage auf dem Sangerhäuser Friedhof eingeweiht.

Grund genug für Dr. Peter Gerlinghoff und Christine Stadel, um mit einer neuen Veröffentlichung auf das Denkmal sowie die Hintergründe der Errichtung des Selben aufmerksam zu machen.

In dem Buch unter dem Titel „Sangerhäuser Gefallene des Ersten Weltkrieges - Namen und Hintergründe“ werden im ersten Teil zunächst, die im Ersten Weltkrieg gefallenen Sangerhäuser Soldaten aufgelistet.

495 Namen beinhaltet die heutige im Buch veröffentlichte Liste.

Fast 500 Menschen, die Familien hatten, Söhne und Väter waren, Brüder, Kollegen, die für einen sinnlosen Krieg ihr Leben lassen mussten. D.h., viele hunderte Familien aus Sangerhausen, einer Stadt mit damals ca. 12.000 Einwohnern, haben das Leid am eigenen Leib ertragen müssen, welches der Krieg von 1914-18 mit sich brachte.

Und neben den vielen Toten allein in Sangerhausen, gab es noch eine Unzahl an verletzten und dauerhaft geschädigten durch den Unsinn des Krieges.

Im zweiten Teil legen die Verfasser besonderes Augenmerk auf die "einfachen" Soldaten, d.h. die Menschen - auch die Sangerhäuserinnen und Sangerhäuser, die in der Zeit des Ersten Weltkrieges hier in unserer Heimat lebten.

Wichtige Fragen,

- Wie war deren Wahrnehmung zum Krieg?

- Warum und von wem wurden sie in den Krieg geschickt?

- Was war das Ziel des Krieges, aus Sicht des Staates und der Menschen?

- Welche Auswirkungen hatten Siege oder Niederlagen?

- Wie entwickelten sich die ersten Proteste gegen den Krieg und wie spaltete es die Gesellschaft, auch in unserer Stadt?

werden gestellt und Antworten gesucht.

Selbst die Auswirkungen der deutschen Novemberrevolution werden beleuchtet.

Der Hauptteil dieser umfangreichen geschichtlichen Darstellung nimmt natürlich das Denkmal auf dem Friedhof in Sangerhausen selbst ein.

Die Entstehung, die Deutungshoheit oder die Kontroversen bei der Denkmalweihe.

Alles in allem ein Buch, welches in der heutigen Zeit, in der der Krieg wieder von vielen Seiten, als die Möglichkeit der politischen Auseinandersetzung angesehen wird, uns zum Nachdenken animieren sollte.

Das unsere heutige Politik, des Rüstungswahns und des Säbelrasselns nicht so weitergehen darf und man auch anders handeln kann und sogar muss, wurde in der Rede von Dr. Peter Gerlinghoff mehr als deutlich.

„Schluss mit dem Krieg, nie wieder Krieg“ waren in seinen Worten der Beleg für seine Haltung, die die unsere sein sollte.



Rede von Dr. Gerlinghoff: https://youtu.be/qmDrT3aB43o
Dieser Artikel erschien zuerst am 13.11.2022 in der Mansfeller Zeitung.
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Holger Hüttel

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