Politik

„Herz über Hass“ - Über 300 Menschen gegen rechte Tendenzen

Bad Frankenhausen zeigte am 25. August 2024, wie wichtig der Zusammenhalt in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spannungen ist. Über 300 Menschen versammelten sich, um ein klares Zeichen gegen Faschismus und für Demokratie zu setzen.

Bad Frankenhausen. Am 25. August 2024 fand um 14:30 Uhr auf dem Schlossplatz in Bad Frankenhausen eine friedliche und gut besuchte Veranstaltung unter dem Motto „Herz über Hetze - Nie wieder ist jetzt“ statt. Die Veranstaltung war ein deutlicher Appell gegen Faschismus und richtete sich an alle demokratischen Kräfte, zusammenzustehen. Sie wurde innerhalb von nur zehn Tagen von jungen Menschen aus Bad Frankenhausen organisiert, was die Entschlossenheit und den Einsatz der Beteiligten unterstrich.

Nach Zählung ist klar, dass mindestens 320 Menschen aller Altersgruppen teilnahmen. Die Sonne trieb viele in den kühlen Schatten am Rand. Das Programm umfasste verschiedene Redner und musikalische Beiträge, was die positive Stimmung zusätzlich untermauerte.

Unter den Rednern waren prominente Vertreter verschiedener Parteien und Organisationen. Bernhard Stengele, der Spitzenkandidat der Grünen in Thüringen, berichtete von seinen zahlreichen Firmenbesuchen und machte deutlich, dass zunehmende Fremdenfeindlichkeit das Gewinnen von Fachkräften aus dem Ausland erheblich erschwere. Er hob hervor, wie wichtig es sei, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Der Freistaat Thüringen ist eines der Bundesländer mit dem stärksten Rückgang der Zahl der Erwerbspersonen bis zum Jahr 2035. Nach dem ifo-Institut Dresden wird es zu einem gravierenden Mangel an Arbeitskräften kommen. Das ist zum einen mit einer Schwächung der Wirtschaft verbunden, zum anderen, was noch gravierender ist, drohen essenzielle gesellschaftliche Aufgaben nicht mehr richtig erfüllt werden zu können, wenn dann z.B. Pflegekräfte oder Bauarbeiter fehlen. Es wird erwartet, dass bis 2035 in Thüringen bis zu 385.000 Menschen altersbedingt aus dem Arbeitsleben ausscheiden werden, während nur etwa 247.000 neue Erwerbstätige nachrücken können.*
Vielleicht sollte man Parteien daran messen, wie glaubwürdig ihre Pläne dafür sind, die Lücke von 138.000 Menschen zu schließen.

Sandro Witt vom Deutschen Gewerkschaftsbund richtete einen eindringlichen Appell an alle demokratischen Parteien, insbesondere an die CDU Thüringen und deren anwesenden Vertreter Johannes Selle, gemeinsam eine Brandmauer gegen rechte Tendenzen zu errichten.

Weiterhin sprachen Dirk Telemann von Volt Thüringen, Donata Vogtschmidt und Christoph Saal, die beiden Direktkandidaten der Linken für den Kyffhäuserkreis sowie Luna Möbius als Aktivist*in und Content Creator.

Die Veranstaltung verlief durchweg friedlich. Ein kurzer Stromausfall war kein Anlass für schlechte Stimmung - im Gegenteil. Spontan sang man, untermalt von Akkordeon und Gitarre, das Lied „Bella Ciao“. Zum Abschluss des Nachmittags spielte die Band „Shiffys“, die mit ihrem Auftritt die gelungene Veranstaltung abrundete.

*Quelle: https://www.zeit.de/news/2023-06/20/bis-2035-scheiden-385-000-thueringer-aus-dem-arbeitsleben-aus

Matthias Zupp

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