Kultur

Museumsnacht im Panorama Museum am 29. September

Mit dabei sind: Enno Bunger Band mit deutschsprachigem Pop, Adwoa Hackman Trio mit Soul, Folksmund mit bretonischen Tänzen, The Spanners covern Popmusik, Tänzer der Ballettkompanie des Nordhäuser Theaters, Musiker des „Carl Schroeder Konservatoriums“ Sondershausen

Fotos: Archiv Panorama Museum

Fotos: Archiv Panorama Museum

Bad Frankenhausen. Am 16. Oktober 1987, vor nunmehr 25 Jahren, signierte Werner Tübke nach einem 11jährigem Schaffensprozess das Monumentalgemälde „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ im Panorama Museum Bad Frankenhausen. Hinter ihm lagen mühevolle Jahre der Vorbereitung und Ausführung seines Opus magnum, das maßgeblich auch durch die wertvolle Unterstützung anderer Künstler bei der 10fachen Vergrößerung im Panoramasaal realisiert werden konnte und von bisher knapp 2,5 Millionen Gästen nicht nur aus Deutschland bewundert wurde.



Von Anbeginn war Werner Tübke klar, dass die Ausführung der Endfassung mit den Ausmaßen von 14 Metern Höhe und 123 Metern im Umfang unmöglich von ihm allein zu bewältigen war. Dazu wurde 1982/83 eine Gruppe meist jüngerer Maler, vielfach Absolventen der Hochschule für Grafik und Buchkunst, dazu vereinzelt auch Theatermaler und Restauratoren, zur Mitarbeit an der Konturübertragung der 1:10-Vorfassung auf die Großleinwand und der Endausführung des Monumentalwerkes verpflichtet. Primäre Voraussetzung dafür war der Nachweis eines entsprechenden künstlerischen Leistungsvermögens. Zugleich galt es, das Formvokabular des Bildes so schnell und perfekt wie möglich zu erlernen, damit nach dem Prinzip der Bauhütte später kein Unterschied mehr auszumachen war zwischen den Partien der Mitarbeiter und denen des Meisters. Auf der Grundlage der Linearzeichnung, die Dietrich Wenzel und Felix Heinrichs von der 1:10-Fassung angefertigt hatten, waren Ausschnitte des Bildes bis zur Originalgröße in Formaten bis zu 2 x 3 Meter zunächst in Kohle auf Karton plastisch durchzuarbeiten und zum Nachweis der geforderten malerischen Qualifikation diese und andere Motive anschließend auch in Öl auf Leinwand auszuführen.



Insgesamt 15 Maler haben im Laufe der Zeit zusammen mit Werner Tübke in der Werkstatt gearbeitet, erst in Leipzig, dann – seit Anfang 1983 – auch in Bad Frankenhausen. Die ersten waren Dietrich Wenzel und Felix Heinrichs (ab April 1982), gefolgt im September des Jahres von Wolfgang Böttcher, Walter Heisig (Eisler), Eberhard Lenk und Volker Pohlenz, zu denen ab November Gert Weber, Michael Gawlick, Thomas Holle und Edgar Lange hinzukamen. Paul Eisel, Andreas Katzy, Matthias Steier, Norfried Pahler und Helmut Symmangk bildeten im Herbst 1983 den Abschluss. Tatsächlich an der Endausführung mitgewirkt haben jedoch nur acht der Werkstattmitarbeiter: Paul Eisel, Helmut F. Heinrichs, Walter Heisig (alias Eisler), Andreas Katzy, Eberhard Lenk, Volker Pohlenz, Matthias Steier und Gert Weber. Eberhard Lenk, der sich mit einem Selbstbildnis in das Bild eingefügt hat, blieb bis zum Abschluss der Arbeiten im Bildsaal mit an der Leinwand. Sein Part endete am 9. September 1987, der von Werner Tübke zwei Tage später, exakt am 11. September 1987.


Das 25-jährige Bestehen des Monumentalgemäldes ist nun Anlass, um das Ereignis selbst, aber auch die langjährige und spannende Zeit der Vorbereitungs- und Ausführungsphase in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Im Ausstellungssaal, direkt unterhalb des Bildsaales gelegen, und in der Studiogalerie werden etwa 90 ausgewählte Werke von Wolfgang Böttcher, Felix Heinrichs (†), Thomas Holle, Eberhard Lenk, Volker Pohlenz, Matthias Steier, Gert Weber und Dietrich Wenzel präsentiert. Die Auswahl dieser Werke oblag allein den Künstlern, so dass ein Spannungsfeld unterschiedlichster ästhetischer Handschriften erwartet werden kann. Von altmeisterlich bei Eberhard Lenk, über fotorealistisch bei Dietrich Wenzel, expressiv bei Thomas Holle, surreal bei Matthias Steier oder abstrakt bei Felix Heinrichs. Ergänzt wird die Schau durch Werkstattarbeiten zum Monumentalgemälde, ausgeführt durch diese Künstler Anfang der 1980er Jahre, sowie Gemälde und Grafiken von Werner Tübke aus der museumseigenen Sammlung. Alle Künstler werden an diesem Abend anwesend sein, ebenso auch Frau Brigitte Tübke-Schellenberger. Die Ausstellung ist bis zum 07. Oktober 2012 zu sehen.



Neben verschiedenen Angeboten zum Panoramagemälde und Œuvre Tübkes wird es auch wieder viel Musik geben, die zum Zuhören aber auch zum Zanzen einlädt. Mit dabei sind: Enno Bunger Band mit deutschsprachigem Pop, Adwoa Hackman Trio mit Soul, Folksmund mit bretonischen Tänzen, The Spanners covern Popmusik, Tänzer der Ballettkompanie des Nordhäuser Theaters, Musiker des „Carl Schroeder Konservatoriums“ Sondershausen

Beginn ist 19 Uhr.

Panorama Museum, Am Schlachtberg 9, 06567 Bad Frankenhausen, Tel: 034671/6190, E-Mail: info@panorama-museum.de

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