Sport

Wurzeln Arterner Leichtathletik 1963

Der ALV feiert 50 Jahre organisierte LA in Artern und lädt am 6.9.2013 Ehemaligentreffen und am 7.9. Jedermannsportfest.

Trainingslager 1968 im Stadion Artern

Trainingslager 1968 im Stadion Artern

Artern. Mit Hilfe ehemaliger Leichtathletinnen und Leichtathleten arbeiten die Organisatoren des Arterner Leichtathletik Vereins, ALV, die 50-jährige Geschichte der Arterner Leichtathletik auf und bemühen sich ein ansprechendes Festprogramm auf die Beine zu stellen. Am 6.9. gibt es auf der Festveranstaltung auch ein Aufeinandertreffen ehemaliger Arterner Leichtathleten von Motor Artern und den Mitgliedern des ALV und am 7.9. sind alle interessierten Leichtathleten der Region zum Jedermannsportfest ins Arterner Salinestadion eingeladen.
In einer Festschrift werden die Geschehnisse um die Sportart Leichtathletik in Artern mit vielen Fotos, Texten und Geschichten dargestellt. Da werden Erinnerungen an alte Zeiten der ehemaligen Sektion Leichtathletik der BSG Motor Artern wach und die jüngsten Erfolge des 1991 gegründeten ALV resümiert. Immer wieder tauchen da Namen auf, wie Dieter Heintzschel, Klaus-Hubert Dorfmann, Hans-Jürgen Riese oder Siegfried Bechtloff, die damals schon dabei waren und auch heute zu den Organisatoren des Jubiläums zählen.

Eine Gründungsurkunde gibt es nicht. Die Anfänge der Organisierten Leichtathletik gehen in das Jahr 1963 zurück, als man den noch unorganisierten Leichtathleten bei der BSG Motor Artern eine feste Trainingseinheit in der alten Turnhalle der Unstrutstraße einräumte und Arterner Leichtathleten von nun an unter dem Namen „Motor Artern“ an Wettkämpfen teilnahmen.

Bis 1962/63 nahmen Arterner Sportler, Fußballer, Turner und aus anderen Sportarten und interessierte Schüler privat in Eigeninitiative an den Betriebssportfesten der Kyffhäuserhütte, aber auch an Leichtathletik-Wettkämpfen in Heldrungen, Wiehe, Halle, Schrapplau, Eisleben, Wittenberg und Weißenfels teil und trainierten sich selbst. Anregungen für ein regelmäßiges Leichtathletiktraining hatte Günter Stöckmann von Erich Drechsler dem gebürtigen Arterner bekommen, der bereits an der DHfK Sport studierte. Bei seinen Besuchen in Artern nahm er auch mal den Diskus in die Hand und schleuderte ihn gekonnt über den Ascheplatz an der Unstrutstraße. Schließlich wurde Erich Drechsler, Deutscher Jugendmeister im Diskuswurf mit 36,86 m in Weißenfels. Mit ihm machte Günter Stöckmann 1958 sein erstes Sportabzeichen in Gold in der Unstrutstraße.

Seit 1963 nehmen Arterner Leichtathleten organisiert an Leichtathletik- Wettkämpfen im Kreis Artern in Heldrungen und Wiehe teil. Die Organisatoren der Wettkämpfe zu dieser Zeit waren vor allem Johann Kaebel Wiehe, Horst Jacob Gehofen/später Bad Frankenhausen, Gerhard Weinreich und Oskar Ladig Heldrungen, im Kreisvorstand des DTSB Otto Teichmann und Wilfried Ehrenberg.

Zuvor wurde in der Sektion Turnen auch Leichtathletik betrieben. Die Turner zogen ihre langen weißen Schäferhosen aus, die Spikes an und begaben sich auf die Aschenbahn auf dem Turnplatz Unstrutstraße.

Erste Leichtathletik-Wettkämpfe 100 m, Weitsprung, Hochsprung, Kugelstoßen und im Leichtathletik-Dreikampf wurden dort ausgetragen, die von den Arterner Leichtathleten organisiert wurden. Beim Hochsprung landete man, auch bei Höhen um die 1,70m bis 1,80, noch in der Sandgrube.

Günter Stöckmann begann ein regelmäßiges organisiertes Leichtathletiktraining in der alten Turnhalle Unstrutstraße mit einer eingetragenen Trainingszeit freitags 15.30 Uhr bei der BSG Motor Artern. Als Berufsschullehrer an der Gewerblichen Berufsschule in Artern organisierte er anfangs mit seinen Berufsschülern Trainingswettkämpfe und es gelang ihm die Sportlehrerin Margret Hoffmann/Spindler für die Leichtathletik als Übungsleiter für Schülerinnen und Schüler der damaligen Maxim-Gorki-Schule zu gewinnen; später auch ihren Ehemann Gotthard Hoffmann für die Trainingsgruppe der Mittel- und Langstreckenläufer.
Das war der Beginn der sich rasch entwickelnden Leichtathletik bei Motor Artern.

1963 fand das erste gemeinsame Leichtathletik-Sportfest auf dem Sportplatz Unstrutstraße mit den Disziplinen 100 m, 60 m, 80 m, Weitsprung, Hochsprung, Kugelstoßen, Ball- und Keulenwerfen statt.
Unter den guten Leichtathleten aus den Leichtathletik-Hochburgen Wiehe, Bad Frankenhausen und Heldrungen war auch der Arterner Manfred Stahr, der nicht nur das erste Arterner Hochsprung-Ass war, sondern auch als 14-jähriger die Interessen der Leichtathleten in der BSG-Leitung bei Motor Artern vertrat.
Unterstützt wurde Stöckmann von den BSG-Leitungsmitgliedern bei Motor, vom damaligen BSG- Vorsitzenden Willi Prade, später Alfred Schönemann, von Erich Benkner, Deutschlehrer an der BBS Kyffhäuserhütte, von Paul Grimm Turnlehrer der Gewerblichen Berufsschule, gleichzeitig Sektionsleiter Turnen bei Motor Artern und von Artur Barthel, der mal sein Sportlehrer war.
Die ersten größeren Wettkämpfe fanden dann nach der Errichtung des Stadions 1965 statt. Die 1.Kreis-Kinder- und Jugendspartakiade der Leichtathletik bei der Einweihungsfeier war ein erster großer Wettkampf, der 25 Jahre bis 1989 seine Fortsetzung fand und der sportliche Höhepunkt der Leichtathletik mit tausenden Zuschauern im Arterner Stadion war.

Auch der Ausbau des Goethehaus Saales zur Sportstätte, die Ausstattung mit selbst hergestellten Schaumstoffmatten war eine weitere Verbesserung der Trainingsbedingungen.
Auch für die Leichtathleten, die bei Kreis- und Bezirksspartakiaden hervorragend abschnitten und viele Medaillen errangen.

Viele der Spitzenleistungen sind in den Kreisbestenlisten zu finden, Namen wie Manfred Stahr, Helmut Gonnermann, Ute Wetzel, Karin Scholz, Siegfried Bechtloff, Egmund Stange, Arnold Wiersbinski, Aribert Bissel, Roland Rückriegel, Rainer Strauch, Detleff Fröde, Klaus-Hubert Dorfmann, Steffen Lassler, Gerd Mohs, Thomas Woelk, Claudia Sturm, Ines Czudnochowski, Katrin Lorenz / Fuchs, Heike Oppermann, Bettina Lietzberg, Kartin Grosche, Jack Beilicke, Jana Zöller, Uwe und Barbara Rüdiger, um nur einige zu nennen, haben die Arterner Leichtathletik weit über die Kreisgrenze hinaus im damaligen Bezirk Halle bekannt gemacht. Hervorzuheben dabei sind die Clubathleten des SC Chemie Halle Uwe Rüdiger Olympiakader 1980 Bestleistung 2,25m im Hochsprung und dreimaliger DDR Spartakiadesieger im Hochsprung mit DDR-Jugendrekord mJB 2,06 m und Steffen Lassler zweifacher DDR Hallenmeister über 200 m mit persönlichen Bestleistungen 100 m 10,36 s und 200 m 20,85 s, die beide ans dem Arterner TZ Leichtathletik hervorgegangen sind.
Als Übungsleiter und Trainer haben an dieser stolzen Ergebnisbilanz neben Günter Stöckmann mitgewirkt, Margret und Gotthard Hoffman, Siegfried Rüdiger, Werner Schirmer, Kurt Czudnochowski, Dieter Heintzschel, Helmut Gonnermann, Ute Wetzel/Häge, Karin Scholz/Zander, Arnold Wiersbinski, Aribert Bissel, Klaus-Hubert Dorfmann, Dieter Döring, Gerd Mohs.

Mit der Auflösung des DTSB der DDR 1990 und dem Eintritt des DDR-Sports in den DSB, jetzt DOSB, löste sich auch die BSG Motor Kyffhäuserhütte Artern mit seinen vielen Sektionen auf. Die Sportarten gründeten eigenständige Vereine und machten sich selbständig.

Das vollzogen auch die Arterner Leichtathleten mit der Gründung des Artener Leichtathletik Vereins e.V. (ALV) am 22.Mai 1991. Klaus-Hubert Dorfmann wurde Vereinsvorsitzender, Jürgen Albrecht sein Stellvertreter. Weitere Vorstandsmitglieder waren u.a. Dieter Heintzschel, Hans-Jürgen Riese, die bis heute dabei sind.
Das war gewissermaßen der Neubeginn im Freistaat Thüringen, das Ende der LA- Ära des Kreises Artern im Bezirk Halle. Den guten Ruf, den die Arterner Leichtathletik im BFA Leichtathletik Halle hatten, war weithin im Land Thüringen in den Fachausschüssen oder in den Leichtathletik –Hochburgen Thüringens nicht bekannt.
Fuß zu fassen in den neuen Strukturen, im Thüringer Leichtathletik Verband mit nur neuen Partnern auch im Umkreis einer für Artern neuen Vereinslandschaft in den neuen Leichtathletikkreisen wie Sondershausen und Sömmerda und mit Erfurt der Landeshauptstadt, die jetzt Anlaufpunkt für die Leichtathleten des Altkreises Artern wurden und zum Landessportbund Thüringen, das alles war nicht leicht zu händeln.
Die, über Jahrzehnte gewachsenen und gut funktionierenden Verbindungen nach Halle zu den Kreisfachausschüssen Sangerhausen, Eisleben, Querfurt, Quedlinburg Weißenfels und Merseburg, waren ganz einfach zu Ende nach der Wende.

Aber es ging langsam wieder voran, vor allem machten die guten Leichtathleten wie Holger Teichmann, Katrin und Stefan Thiele, Markus Willmitzer, Lara Fritzsche, Svenja Herrmann, Max Heyser und auch ganz aktuell 2012/13 der allerjüngste Arterner Nachwuchs im Grundschulalter, wie Finia Wittig, Frieda Herold und Eric Schmidt und auch das Vorschultalent Henry Schmieder vom BSV´94 auf sich aufmerksam.

Unter dem jetzigen Vereinschef Udo Schönerstedt steht heute nach wie vor die Seele des Vereins Dieter Heintzschel an der Spitze der Trainer und Übungsleiter und ihm zur Seite Annetta Riese, Manuela Behrbohm, Manuela Herold und Markus Willmitzer, sowie jugendliche Übungsleiterhelfer, Jungkampfrichter und Helfer aus den Reihen der Eltern, und auch Sven Fridsche, ein sehr engagierter Sponsor.
Am 6.und 7. September feiert der Arterner Leichtathletikverein das Jubiläum „50 Jahre organisierte Leichtathletik in Artern“. Zur Festveranstaltung im Kreise der Arterner Leichtathletikfamilie sind auch die Ehemaligen eingeladen. Am Samstag, dem 7.September findet ein Jedermannsportfest im Arterner Salinestadion für alle statt. Hierzu sind alle interessierten Leichtathleten des Kreises und Freunde des Sports ganz herzlich willkommen.
Beginn ist 10.00 Uhr mit dem Einmarsch der Teilnehmer und dem Stafettenlauf der „Spartakiadeflamme“.
Die Festschrift von Markus Willmitzer zu „50 Jahre Leichtathletik in Artern“ wird zum Fest zum Kauf angeboten.

Günter Stöckmann

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