Sport

Klare Führung verspielt

SV Kelbra 1920 - VfB Artern 1919 4:4 (1:2)

Kelbra. Wie immer in der Winterpause machten sich die Arterner auf den Weg nach Kelbra, um auf dem dortigen Kunstrasen die schon traditionelle Begegnung gegen die Sportfreunde vom SV Kelbra auszutragen. Wiederum gestaltete sich die Suche nach Spielern für das Trainergespann nicht einfach, am Ende standen aber wenigstens zwei Wechselspieler an der Linie.

Der VfB benötigte etwas Zeit, um sich an das ungewohnte Geläuf zu gewöhnen. Nicht nur der Ball reagierte anders als in den üblichen Trainingseinheiten, die geringeren Ausmaße des Platzes und damit der nur sehr begrenzt zum Spielen zur Verfügung stehende Raum machten den Arternern schwer zu schaffen. Sie fanden kaum zum eigenen Spiel und gerieten fast folgerichtig auch in Rückstand. Zwar gehörten den Gästen die ersten Chancen, zunächst schoss David Krauspe vorbei (3.), dann klärte Sebastian Franke für seinen schon geschlagenen Keeper Mario Ziegenbein den Schuss von Tom Dziony auf der Linie (6.). Aber es waren die Gastgeber, die als Erste jubeln durften. Einem Einwurf folgte ein langer Ball nach vorn, Arterns Abwehr reagierte unzureichend und Kevin Ziegenbein zog einfach mal ab - Christian Richter im Arterner Tor war wohl noch dran, konnte aber die Flugbahn des Balls nicht mehr entscheidend verändern (11.). Artern fing sich nun etwas, hätte fast nach Wiederanstoß ausgeglichen, aber Robert Schmidt traf nach Zuspiel von Tom Schlotthauer nicht (12.). Ebenso erging es auf der anderen Seite Sebastian Franke nach Vorarbeit von Alexander Adam, den folgenden Konter über David Krauspe konnte Georg Schmitt nicht veredeln, er schoss über das Tor (16.). Als Tom Schlotthauer den Ball nach vorn brachte, traf David Bötcher nur den Pfosten (23.), zum Ausgleich benötigten die Arterner schließlich einen Standard. Nach einer Ecke von David Bötcher verpassten zunächst Matthias Nelde und Sebastian Unkrodt, den nächsten Eckball brachte wieder David Bötcher, David Krauspe startete von hinten durch und drosch den Ball in die Maschen (27.). Nach Vorlage von Thomas Bornschein gelang Robert Schmidt nicht die Führung (30.), hierfür brauchten die Arterner zunächst wieder eine Standardsituation. Tom Dziony fummelte sich in den Strafraum, Jens Peter trennte ihn regelwidrig vom Ball und Holger Bleck zeigte auf den Punkt. Matthias Nelde schnappte sich den Ball und ließ Mario Ziegenbein keine Chance (32.). Der VfB machte weiter Druck, konnte aber die Führung zunächst nicht ausbauen. Tom Dziony (35.) und David Bötcher (43.) scheiterten. Aber auch Kelbra ließ seine Möglichkeiten liegen, Kevin Ziegenbein scheiterte an Christian Richter (36.), der auch den Freistoß von Sebastian Franke super klärte, den Nachschuss von Alexander Adam parierte Tom Dziony (41.).
Nach der Pause wollten die Arterner den Sack zu machen, dies gelang auch scheinbar. David Krauspe nutzte ein Zuspiel von Jan Gollnow zum 1:3 (50.) und schließlich die Vorarbeit von Tom Dziony und David Bötcher zum 1:4 (55.). Das Spiel schien gelaufen, aber Artern musste nochmal durchwechseln und dies tat der Abwehrarbeit offensichtlich nicht gut. Verfehlte Sebastian Franke zunächst das Tor noch knapp (60.) und scheiterte im Gegenzug David Bötcher am Torwart (62.), konterte sich kurz darauf Alexander Adam durchs Feld, legte zurück und Steffen Müller verkürzte (63.). Der VfB war nun vollends von der Rolle, es gelang praktisch nichts mehr und so war der Anschlusstreffer von erneut Steffen Müller (75.) scheinbar die logische Folge. Kurz darauf verpasste noch Sebastian Frank den Ausgleich (79.), einen Minute später machte es Torsten Schröter nach einem unnötigen Ballverlust im Mittelfeld besser und stellte den Endstand her. Kurz vor Ende der Partie versuchte sich Jan Gollnow per Freistoß (88.), konnte aber am Remis ebenso wenig etwas ändern wie Alexander Adam auf der Gegenseite (90.).
Am Ende ein nicht unverdientes Remis, der VfB muss sich fragen, wie man eine solch komfortable Führung noch her schenken konnte. Nächsten Freitag 19 Uhr in Sangerhausen müssen sich die Mannen um Matthias Nelde etwas mehr strecken.

Torsten Laube

Michál Bohne

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