Sport
Ein Spiel zum vergessen
VfB Artern 1919 - SG Oldisleben 1:3 (0:3)
14. April 2014
14.04.2014
Artern. Zwei Siege in Folge, davon der in der Vorwoche weitgehend überzeugend, da sollte doch im Derby gegen Oldisleben nichts schiefgehen. Zumal der VfB im heimischen Salinestadion antreten durfte und das Trainergespann aufgrund der Spielfreiheit der Zweiten mal wirklich aus dem Vollen schöpfen konnte. So wurde die Sechserreihe komplett getauscht, Christoph Dolata fehlte und Jan Gollnow wollte verletzungsbedingt zunächst einmal aussetzen. Ihren Part übernahmen Thomas Bornschein und Georg Sonnefeld. Und wenn der nachfolgend beschriebene Misserfolg auch viele Väter haben mochte, aber diese beiden gehörten nicht dazu.
Die Arterner waren noch gar nicht richtig auf dem Platz, da lagen sie schon zurück. Es begann mit einem Ballverlust im Mittelfeld, Roy Bergner setzte sich außen durch, passte in die Mitte, Dominik Zimmer stand schlecht zu seinem Gegenspieler und Steve Tschierschwitz sagte danke und machte das 0:1 (2.). Sollte sich hier eine ähnliche Blamage wie in zuhause gegen Werther ankündigen? Der VfB kam überhaupt nicht ins Spiel, einzige erwähnenswerte Situation der Anfangsphase war ein Freistoß von Matthias Nelde, der Tom Dziony fand, der sich in den Strafraum durchsetzte, aber den Kasten knapp verpasste (16.). Besser machten es die Gäste. Thomas Bornschein erkämpfte den Ball in der Mitte, passte zu David Bötcher, dessen Abspiel war viel zu schwach und so konnte sich Roy Bergner den Ball schnappen, Richtung Tor marschieren und das 0:2 erzielen (17.). Das weitere Spiel fand hauptsächlich zwischen den Strafräumen statt, dem VfB fiel nichts ein, Oldisleben stand tief und machte nur das Nötigste. Mit der komfortablen Führung im Rücken verständlich. Zwischenzeitlich versuchte sich Michael Wenkel, schoss aber vorbei (20.), bevor sich die Gastgeber wieder einmal vor das Tor kämpften. David Bötcher spielte sich von außen in den Sechzehner, sein Schuss wurde aber von Christian Hellmuth geblockt (27.). Der Anschlusstreffer hätte sicher dem Arterner Spiel gut getan, doch stattdessen bauten die Gäste ihre Führung aus. Wieder verlor Artern den Ball, der wurde lang nach vorn gebracht, wieder rannte Roy Bergner auf das Tor zu, Christian Richter wollte erst raus, zögerte dann, ging dann doch und Oldislebens Torjäger überlupfte ihn und ließ die mitgereiste Anhängerschaft wieder lautstark jubeln (29.). Es war noch keine halbe Stunde gespielt und die Gastgeber schienen geschlagen. Letztes Aufbäumen vor der Pause war ein Freistoß von Sebastian Unkrodt, den Georg Sonnefeld nur knapp verpasste (45.).
In der VfB-Kabine wackelten zur Pause die Wände, doch die Frage war eigentlich, wer an diesem Tag noch in der Lage sein sollte, das Ruder herumzureißen. Artern versuchte alles und brachte zunächst Jan Gollnow, den es nicht mehr auf der Ersatzbank hielt. In der zweiten Hälfte bekam das Spiel tatsächlich mehr Drive, über weite Strecken spielten nur noch die Hausherren. Aber es fehlte oft auch die letzte Konsequenz vor dem Tor oder einfach mal der Versuch, aus jeder Lage abzuschließen. Ein erstes Achtungszeichen setzte Robert Schmidt mit einem guten Freistoß, aber Christopher Günther war Herr der Lage (60.). Kurz darauf zog noch einmal Hoffnung ein ins Salinestadion. Freistoß Tom Schlotthauer, Matthias Nelde hielt den Fuß dran, 1:3 (65.). Drei Minuten später war es wieder Tom Schlotthauer, der zum Freistoß antrat, aber diesmal ging der Ball übers Tor. Am Ende war das Spiel der Arterner oft zu statisch, keine Leichtigkeit, keine Ideen. Einige Spieler hatten sich offensichtlich schon mit der Niederlage abgefunden, das Aufbäumen der anderen reichte nicht. Letzte Möglichkeit zur Ergebniskorrektur war ein Freistoß von Matthias Nelde, der aber beim Keeper landete (80.). Die Gäste nutzten das Aufmachen der Gastgeber auch nicht wirklich aus, größte Möglichkeit für sie war der Schuss von Bertram Bublitz fast mit dem Schlusspfiff, den Christian Richter zur Ecke klärte (90.).
Über Ostern können die Arterner die Köpfe frei kriegen und jeder muss sich auch nach diesem Auftreten wieder hinterfragen.
Torsten Laube
Michál Bohne