Kultur

Sonderausstellung „Justitia auf dem Schlachtberg“

Eröffnung der Sonderausstellung „Justitia auf dem Schlachtberg“ des Panorama-Kinderzeichenkurses
in der Studiogalerie des Panorama Museums.

1. (Bildurheber: Anna Müller (9 Jahre), aus Bad Frankenhausen); Rechteinhaber: Fred Böhme / Archiv Panorama Museum

1. (Bildurheber: Anna Müller (9 Jahre), aus Bad Frankenhausen); Rechteinhaber: Fred Böhme / Archiv Panorama Museum

Bad Frankenhausen. Am kommenden Samstag, 21. Februar, 14:00 Uhr eröffnet das Panorama Museum in seiner Studiogalerie eine Sonderausstellung unter dem Titel „Justitia auf dem Schlachtberg“ mit Werken des hauseigenen Kinderzeichenkurses (Laufzeit: bis 6. April 2015).
Im Beisein der Aussteller kann der Gast Werke der kleinen Künstler bewundern, die in den letzten eineinhalb Jahren entstanden sind. Mit dabei sind sämtliche Wettbewerbsbeiträge, die zur 8. JugendKunstBiennale des Städtenetzes SEHN in Sondershausen eingereicht wurden.
Zu sehen sind hier mehrere Werkgruppen. Im Herbst 2013 beschäftigten sich die Kursteilnehmer mit Landschaftsdarstellungen und nach ausgiebigen Studien in der freien Natur nahe dem Panorama-Gebäude entstanden in der Werkstatt mit Feder und Tusche ausgeführte Zeichnungen. Einige Kinder versuchten zusätzlich eine weitere Darstellung ihres Motivs mit der Rohrfeder. Bemerkenswert im Nebeneinander dieser Landschaften ist vor allem, welch unterschiedliche Varianten eines einzelnen Motives hier gefunden wurden. In einem nächsten Schritt wurden diese Landschaften aquarelliert und zum Tummelplatz von Figuren aus dem Panoramagemälde umfunktioniert. Also ganz in Analogie von Werner Tübkes Arbeitsweise, der einmal in einem Interview äußerte, dass seine Landschaftsstudien vor allem „die glaubhafte Kulisse für sein komisches Personal“ seien. Da „Klassensätze“ durch ihre Ähnlichkeit sich kaum als Wettbewerbsbeiträge für Kunstwettbewerbe eignen, weil sich durch die motivische Wiederholung das Maß an kreativer Eigenständigkeit der bildnerischen Leistung relativiert, schlossen sich einige Experimente und thematisch freiere Arbeiten an. Neben simplen Naturstudien und Darstellungen von Alltagssituationen malten Klara und Marylou sich als Dschungelabenteurer, Franz als künftiger Rettungssanitäter, Elisa klebte aus farbigen Papieren eine italienische Landschaft und Moritz und Vanessa zauberten aus Zufallslineaturen exotische Unterwasserwelten.
Im Herbst 2014 begannen die Kinder wieder ein sehr ambitioniertes Projekt, das ihnen einige Geduld und Ausdauer abverlangte. In Anlehnung einer Zeichnung des ehemaligen Kursteilnehmers Leander Thiele, der einen Skulpturenpark für die Kunst entworfen hatte, sollten die derzeitigen Kursmitstreiter in einem Skulpturenpark nur die Dinge auf den Sockel stellen, die ihnen selbst sehr wichtig sind. Seltsamer Weise wählten die meisten Kinder eine radikale vogelperspektivische Sicht auf ihren ganz persönlichen Skulpturenpark, wohl um damit übergroße Überschneidungen der Bildelemente zu vermeiden. Damit ähnelt ihre Vorgehensweise durchaus der von Werner Tübke in seinem Panorama-Gemälde. Dadurch hatten sie aber auch große Flächen zwischen ihren Skulpturen zu gestalten. Und dort war vor allem Gras. Nicht alle hielten dieser gestalterischen Herausforderung stand. Von dieser Werkgruppe ist hier nur eine Auswahl zu sehen, weil nicht alle Bilder rechtzeitig fertig wurden.
Diese Präsentation dokumentiert einerseits die Leistungsfähigkeit der Kursteilnehmer, die auch an der letzten JugendKunstBiennale recht erfolgreich teilgenommen hatten, sie zeigt aber auch sehr unterschiedliche Handschriften und Temperamente. Für die Aussteller ist diese Schau sicher ein Ansporn zum Weitermachen, für den erwachsenen Besucher ist sie ein faszinierender Einblick in kindlichen Welten und wegen ihrer Heiterkeit sicher auch ein Anlass für Freude.

Fred Böhme

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