Kyffhäuserkreis. Der Kyffhäuserkreis geht beim Breitbandausbau auf die Überholspur: Bund und Land werden den Anschluss der Region an das schnelle Internet in den kommenden Jahren hochkarätig fördern, teilten Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und Landrätin Antje Hochwind heute mit. Eine Förderzusage des Bundes liegt inzwischen vor. Der Kreis hatte 6,7 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Breitband beantragt. Den Förderbescheid wird die Landrätin am 6. September im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in Berlin entgegennehmen. Das Land hat sich zu einer Kofinanzierung dieser Mittel bereit erklärt. Dazu soll die Bundesförderung um voraussichtlich bis zu 2,4 Millionen Euro aus dem Landesprogramm Breitband aufgestockt werden. Der Kreis selbst beteiligt sich mit weiteren 480.000 Euro.
„Insgesamt werden damit bis zu 9,6 Millionen Euro für den Breitbandausbau im Kreis zur Verfügung stehen“, freute sich Landrätin Hochwind. Das Geld diene zur Deckung der sogenannten „Wirtschaftlichkeitslücke“ zwischen entstehenden Kosten für den Breitbandausbau und den erwarteten Einnahmen daraus. Insgesamt könnten 27 Städte und Gemeinden des Kyffhäuserkreises mit zusammen fast 13.000 Haushalten und mehr als 2.000 Unternehmen von der Förderung profitieren. Hochwind dankte dem Wirtschaftsministerium und insbesondere dem Breitbandkompetenzzentrum Thüringen (BKT) für die massive Unterstützung bei der Vorbereitung des Vorhabens. „Angesichts des sehr umfangreichen und komplexen Antragsprozesses war diese Begleitung sehr wichtig für uns.“
Mit der Unterstützung von Bund und Land werde der Kyffhäuserkreis zum Vorreiter in Sachen Breitbandausbau in Thüringen, sagte Wirtschaftsminister Tiefensee: „Unser Ziel ist es, bis Ende 2018 in der gesamten Region flächendeckend Hochgeschwindigkeitsinternet anbieten zu können.“ Der Minister rief zugleich die anderen Landkreise in Thüringen auf, ihre Bemühungen um eine Förderung aus dem Breitbandprogramm des Bundes zu intensivieren. „Das Wirtschaftsministerium und unser Breitbandkompetenzzentrum werden diesen Prozess aktiv unterstützen.“
Nach den Förderzusagen aus Berlin und Erfurt kann der Kyffhäuserkreis nun geeignete Telekommunikationsunternehmen für den Breitbandausbau auswählen. Dafür ist eine europaweite Ausschreibung erforderlich. „Unsere Vorstellung ist, dass wir bis zum Frühjahr 2017 die entsprechenden Anbieter gefunden haben und die Bauarbeiten dann zügig starten können“, sagte Landrätin Hochwind. Bis Ende 2018 soll das Vorhaben im Kreis abgeschlossen sein.
Hintergrund:
Thüringen ist beim Breitbandausbau sehr gut vorangekommen. Zu diesem Fazit kommt der aktuelle „Breitbandbericht Thüringen“, den Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee Ende Mai 2016 vorgestellt hat. Demnach haben insgesamt bereits 868.400 Haushalte Zugang zu mindestens 30 Megabit schnellem Internet (Anstieg April 2016 gegenüber April 2015: +11,5 Prozent), 798.700 Haushalte können 50 Megabit und schnellere Zugänge nutzen (+18,5 Prozent). Die Versorgungsquote liegt in diesen Bereichen damit jetzt bei 78 bzw. 72 Prozent aller Haushalte in Thüringen.
„Die Verfügbarkeit von schnellem Internet hat sich in Thüringen in allen Breitband-Kategorien deutlich verbessert“, sagt Wirtschaftsminister Tiefensee. „Insgesamt zeigt sich, dass das Ziel unserer Breitbandstrategie, bis spätestens 2020 flächendeckend Internetzugänge mit mindestens 30 Megabit zur Verfügung zu stellen, erreicht werden kann.“