Berlin. In der EU hat Deutschland die zweithöchste Erwerbstätigenquote - aber viele sind arm trotz Arbeit. Kersten Steinke, linke Abgeordnete aus Nordthüringen, kritisiert, dass "die unteren 40 Prozent der arbeitenden Bevölkerung mit niedrigeren Reallöhnen auskommen müssen als vor 20 Jahren. 1,1 Millionen Menschen müssen mit Hartz IV ihren Lohn aufstocken, weil der nicht zum Leben reicht. 1,8 Millionen Arbeitnehmer werden durch ihre Arbeitgeber um den Mindestlohn betrogen. Zahllose Unternehmen versuchen den gesetzlichen Mindestlohn und Branchenmindestlöhne zu umgehen. Eine nicht ausreichend mit Personal ausgestattete Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) öffnet dem Tür und Tor. Der gesetzliche Mindestlohn war bereits bei seiner Einführung zu niedrig und er ist es auch mit aktuell 8,84 Euro pro Stunde. Er verhindert weder Niedriglohnbeschäftigung noch Armut oder Altersarmut. Für eine armutsfeste Rente muss man 45 Jahre in Vollzeit 12,63 Euro pro Stunde verdienen."
Deshalb will die Fraktion DIE LINKE, dass der Mindestlohn auf mindestens 12 Euro erhöht wird. Sämtliche Ausnahmeregelungen müssen abgeschafft werden. Die Bundesregierung sollte sich endlich um gute Arbeit statt staatlich verordneter Lohndrückerei bemühen! Kersten Steinke und ihre Fraktion haben dazu zwei Anträge in den Bundestag eingebracht: "Den gesetzlichen Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde erhöhen" und "Mindestlöhne wirksam kontrollieren".