Berlin. Wenn Kinder fragen, was beim Essen gesund oder ungesund ist, können Erwachsene schon mal ins Schleudern kommen.
Die Lebensmittel-Lobby wird nicht müde, zu behaupten, es gebe keine ungesunden Lebensmittel - nur eine ungesunde Ernährungsweise. Die Botschaft, die dahinter steckt: Kalorie ist gleich Kalorie. Es macht aber einen sehr großen Unterschied, ob wir unseren Kalorienbedarf mit Gemüse, Obst und Vollkornprodukten oder mit Pommes, Eiscreme, Bratwurst, Schokolade und Cola decken. Warum? Viele Lebensmittel, insbesondere Fertigprodukte enthalten zu viele Transfette, viel Zucker, wenig Ballaststoffe und wenig Vitamine.
Einer ungesunden Ernährungsweise muss der Staat schon aus eigenen Interessen (wegen der Kosten im Gesundheitssystem) entgegen steuern - sollte man meinen. Dem ist aber nicht so bzw. reicht ein bisschen Aufklärungsarbeit nicht aus.
Deshalb hat Kersten Steinke, linke Abgeordnete aus Nordthüringen, und ihre Fraktion die Linke einen Antrag "Für eine zukunftsweisende und soziale Ernährungspolitik" ins Plenum des Deutschen Bundestages eingebracht. Dieser fordert, dass die Bundesregierung mit staatlichen Maßnahmen und sozialem Fokus in der Ernährungspolitik tätig wird. Dafür bedarf es unter anderem einer kostenfreien Schul- und Kitaverpflegung, einer verbindlichen Reduktionsstrategie für ungesunde Nährstoffe wie Zucker, Fett und Salz sowie einer farblichen und leicht verständlichen Kennzeichnung dieser Nährstoffe auf Verpackungen von Fertiglebensmitteln.