Berlin. Nicht nur bei der Gesundheit auch in der Pflege gibt es eine zwei-Klassen-Medizin. In der privaten Pflegeversicherung sind größtenteils die Menschen versichert, die seltener und weniger schwer pflegebedürftig werden als in der Sozialen Pflegeversicherung. In der Sozialen Versicherung der GKV liegen dagegen die Ausgaben pro Versicherten mehr als dreieinhalb Mal so hoch wie in der privaten, weshalb die Beiträge kontinuierlich erhöht werden müssen. In der privaten Versicherung hingegen sind bis zum Jahr 2017 bereits 34,5 Mrd. Euro an Rücklagen entstanden.
Kersten Steinke, linke Abgeordnete aus Nordthüringen, findet es "grundlegend ungerecht, die Gesellschaft in hohe und niedrige Pflegerisiken zu spalten. Wir fordern in unserem Antrag "Zwei-Klassen-System in der Pflegeversicherung beenden", einen Finanzausgleich zwischen der privaten und sozialen Pflegeversicherung herzustellen. Nur eine Versicherung für alle, wie der Bürgerversicherung, würde das Zwei-Klassen-Prinzip in der Medizin und Pflege abschaffen. Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe - so verlangt es das Solidarprinzip."