Land und Leute

Rezension zur Ausstellungseröffnung

"Dreieck, Rechteck, Kreis, Quadrat - Bauhausreferenzen des Kurses Bildnerisches Gestalten" (bis 29.11.2020) auf Schloss Allstedt am 13.9.2020, 15:00 Uhr

In der Ausstellung, Foto: Angela Böhme

In der Ausstellung, Foto: Angela Böhme

Allstedt. Am Tag des offenen Denkmals (13. September, 15:00 Uhr) eröffnete der Erwachsenen-Malkurs vom Panorama Museum „Bildnerisches Gestalten“ auf der Burg & Schloss Allstedt seine Ausstellung "Dreieck, Rechteck, Kreis, Quadrat - Bauhausreferenzen des Kurses Bildnerisches Gestalten" (bis 29.11.2020). Das Bauhausjubiläum 2019 war Anlass für eine intensive Auseinandersetzung des Kurses mit der Gestaltungslehre des Bauhauses, der strikten Formenanalyse und der Auseinandersetzung mit der Wirkung von Form- und Farbkontrasten sowie den unterschiedlichen Kompositionsmöglichkeiten. Nach einer profunden Einführung durch die Kunsthistorikerin Johanna Huthmacher ging es ans Komponieren. Dazu waren unterschiedlich große Dreiecke, Quadrate und Kreise auf einer Fläche hin- und herzuschieben und die so entstandenen Kompositionen zu analysieren. Anfangs ging es nur um Ruhe und Bewegung einer Komposition. Bald schon kamen sehr persönliche inhaltliche Assoziationen hinzu. Es wurden also verschiedene Varianten spielerisch erkundet und in der Gruppe diskutiert. Eine dieser gefundenen Varianten wurde dann auf Papier übertragen und mit Aquarellfarben farbig ausgedeutet, wobei auch hier das Primat auf reine Grundfarbigkeit der Elementarformen gelegt wurde. Das bedeutete nun die Komposition so zu modifizieren, dass durch die Farbigkeit der Formen nicht der Bildorganismus gesprengt wurde. Für die malbegeisterten Laien des Kurses war das eine ziemliche Herausforderung. Abhängig von der Experimentierlust entstanden dann mehr oder weniger ausgereifte Kompositionen, die letztlich auf die Leinwand gebracht wurden, wobei auch hierbei eine eher experimentelle Herangehensweise angestrebt wurde, um unterschiedlichste Oberflächenstrukturen und Farbwirkungen zu erzielen. Am Ende entstanden eine Reihe Malereien, die nun nicht wie eine Neuerfindung von Werken Moholy Nagys, Georg Muches, Johannes Ittens oder Wassily Kandinskys anmuten, trotzdem eine höchst individuelle Auseinandersetzung mit der gestellten Aufgabe sind. Im hinteren Teil der Ausstellung werden zusätzlich freiere, assoziative Adaptionen einzelner Werke von Bauhausmeistern wie „Der Marsianer“ von Uta Zweig, die sich ebenso wie Angela Böhme mit ihrem „Nemo“ auf ein Werk des Bauhausmeisters Paul Klee bezog, sowie freiere Variationen zur ursprünglichen Aufgabenstellung gezeigt.
Der Besuch der Vernissage am vergangenen Sonntag war wegen der Corona-Pandemie strikt limitiert und nur auf Voranmeldung möglich, wodurch der Kreis von vornerein beschränkt auf die KursteilnehmerInnen und deren Freunde und Angehörige war. In einem abgesperrten Teil des Burghofes begrüßte Bürgermeister Jürgen Richter die Anwesenden nach einem musikalischen Auftakt von Lara und Nicole Schaefer am Klavier und Cello. Frau Becker vom Schlossmuseum begrüßte die Gäste stellvertretend für den krankheitsbedingt abwesenden Direktor Dr. Adrian Hartke. Dann war es an Kursleiter und Museumspädagogen Fred Böhme einiges Zum Bauhaus, dem Kurs und dem in der Ausstellung vorgestellten Kurs-Projekt zu sagen. Erst dann bestand die Möglichkeit für die Anwesenden einen Blick in die kleine Schau zu werfen. Sicher ist die Ausstellungsfläche nicht sehr groß und die Werke hängen deshalb dicht gedrängt. Auch ein Ausstellungsbeleuchtungssystem könnte die Werke an trüben Tagen noch besser zur Geltung bringen. Trotzdem freute sich der Kursleiter für diese Präsentationsmöglichkeit in den altehrwürdigen Mauern dieser Burg. Ist sie doch ein zusätzlicher Ansporn für die KursmitgliederInnen künstlerisch weiterzumachen

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