Land und Leute

Drohnenflüge über der Unstrut

Ab dem 25. Januar 2022 lässt das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) für mehrere Wochen Drohnenflüge über der gesamten Unstrut und ihren Altarmen durchführen.

Artern. Dabei werden Bilder und Videos der Gewässer, Ufer und Hochwasserschutzanlagen aufgenommen, um deren Zustand zu erkunden und zu dokumentieren. Auf diese Weise sollen mögliche Gefahrenpotenziale erkannt werden, wie Behinderungen des Durchflusses durch Schwemmgut oder die Instabilität von Deichanlagen in Folge von Wildschäden und der Durchwurzelung von Pflanzen.

Die Erkenntnisse werden anschließend genutzt, um erforderlichenfalls Maßnahmen einzuleiten, mit denen die Gefahrenpotenziale minimiert oder beseitigt werden können. Die durch die Befliegung gewonnenen Daten dienen auch der Überprüfung der Unterhaltungsziele und für die Planung künftiger Unterhaltungsarbeiten. Dazu gehören die Deichpflege, Maßnahmen zum Umgang mit Wildtieren, aber auch die Gewässerentwicklung zum naturnahen Zustand in den Bereichen, wo es der Hochwasserschutz zulässt.
Nicht selten prallen dabei sehr unterschiedliche Interessen der Nutzung, der Regelung und des Schutzes der Gewässer aufeinander. Diese werden im Rahmen der Gewässerschau erkannt und gegeneinander abgewogen. So kann zum Beispiel der Umgang mit anfallendem Totholz und dem Biber als geschützter Art den Belangen des Hochwasserschutzes entgegenstehen.

Aus den Ergebnissen der Befliegung werden auch ordnungsrechtliche Maßnahmen, wie die Beseitigung von illegalen Ablagerungen, abgeleitet. Nicht selten sind Ablagerung wie Bauschutt, Autoreifen oder Sperrgut in Gewässern zu finden. Die Entsorgung von Müll in Gewässern ist illegal, kann zum Eintrag von Schadstoffen und zur Behinderung das Abflussprofils führen.

Bereits in der Vorwoche wurde die Unstrut im Abschnitt zwischen Altengottern und Merxleben zu methodischen und technischen Testzwecken überflogen. Nach der Datenaufbereitung der Befliegung werden die Bilder und Videos von den Mitgliedern einer sogenannten Schaukommission ausgewertet. Zu ihr gehören Mitarbeiter des TLUBN sowie der betroffenen Unteren Wasser-, Naturschutz- und Fischereibehörden und der Gemeinden.

Nils Fröhlich / THÜRINGER LANDESAMT FÜR UMWELT, BERGBAU UND NATURSCHUTZ

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