Rockensußra. In den frühen Morgenstunden des 07. September 2015 standen 3 unbewohnte Wohnblocks in Rockensußra in Flammen. Die Dachstühle von drei Wohnblocks, welche eventuell als Flüchtlingsunterkünfte angedacht waren, brannten lichterloh.
Um 03:30 Uhr ging der Notruf ein und bereits 03:45 Uhr waren folgende 80 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus der Umgebung im Einsatz:
- FF Rockensußra (Kyffhäuserkreis)
- FF Sondershausen Mitte (Kyffhäuserkreis)
- FF Thalebra (Kyffhäuserkreis)
- FF Allmenhausen (Kyffhäuserkreis)
- FF Holzsußra (Kyffhäuserkreis)
- FF Ebeleben (Kyffhäuserkreis)
- Kreisbrandinspektor (KBI) Landkreis Kyffhäuserkreis
- DRK San-Komponente Sondershausen (Kyffhäuserkreis)
- DRK Betreuungszug Artern (Kyffhäuserkreis)
- FF Schlotheim (Unstrut-Hainich-Kreis)
- Kreisbrandinspektor (KBI) Unstrut-Hainich-Kreis
- Gerätewagen Atemschutz (Unstrut-Hainich-Kreis)
- Rettungswagen Schlotheim (Unstrut-Hainich-Kreis)
Die Polizei bildete unverzüglich noch in Rockensußra eine Sonderkommission und nahm die Ermittlungen auf.
Dazu Frau Hochwind als Landrätin des Kyffhäuserkreises:
„Ich bin entsetzt und zutiefst betroffen von den Bildern der brennenden Wohnblocks. Ein großes Dankeschön möchte ich an alle Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus der Umgebung und auch aus dem Unstrut-Hainich-Kreis für die schnelle Einsatzbereitschaft und das umsichtige Handeln richten. So konnte Schlimmeres verhindert werden. Dank gebührt auch den Helfern des DRK aus Artern und Sondershausen. Die Polizei und Staatsanwaltschaft waren ebenfalls früh in Rockensußra; unsere gute Zusammenarbeit „bewährt sich auch in dieser Situation“. Ich bin mir der außergewöhnlichen Situation für den Kyffhäuserkreis bewusst“ so Antje Hochwind weiter „ich weiß aber, dass in dieser Stunde viele Bürgerinnen und Bürger zusammenstehen und die ankommenden Flüchtlinge menschenwürdig unterbringen.“
Dies ist das Zeichen, was auch zukünftig vom Kyffhäuserkreis ausgeht. Wir treten geschlossen den Brandstiftern und Chaoten entgegen.
Auch Kersten Steinke, Bundestagsabgeordnete aus dem Kyffhäuserkreis, verurteilte die vermeintlichen Bandanschläge in Rockensußra auf’s schärfste: „Die Antwort auf die Not der Flüchtlinge kann nicht Abschottung, Abschiebung, Hass und Brandanschläge heißen. Vielmehr muss es darum gehen, Menschen in Not menschenwürdig aufzunehmen und unterzubringen. Damit rechter Terror gegen Flüchtlinge nicht salonfähig wird, ist auch weiterhin die Zivilgesellschaft gefordert, sich solidarisch mit den hier ankommenden Flüchtlingen und den vielen Helferinnen und Helfern zu zeigen und sich gegen Fremdenhass zu stellen.
Wir alle sind gefragt, nicht Öl ins Feuer zu gießen und so Rassismus gesellschaftsfähig zu machen, sondern sich an die Seite der Flüchtlinge zu stellen und für eine menschliche Willkommenskultur zu werben.
Danke an alle, die die Flüchtlinge herzlich aufnehmen betreuen und damit zeigen: Sondershausen, Rockensußra, Thüringen ist bunt!“