Kyffhäuserkreis. Mehr Geburten und Plus beim Wanderungssaldo
Die seit über zwei Jahrzehnten zu verzeichnende kritische demografische Entwicklung im Kyffhäuserkreis hat sich in den letzten Jahren leicht entspannt. Das untermauern auch die unlängst vom Thüringer Landesamt für Statistik vorgelegten Daten. Obwohl es viel zu früh ist, von einer nachhaltigen Trendwende zu sprechen, sind die Werte jedoch Anlass für vorsichtigen Optimismus.
Die Werte im Einzelnen.
Bevölkerungszahl/Bevölkerungsprognose:
Per 31. Dezember 2015 lebten 77.110 Einwohner im Kyffhäuserkreis. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl um 38 verringert. Seit Bildung des Kyffhäuserkreises im Jahre 1994 gab es in keinem Kalenderjahr einen geringeren Bevölkerungsverlust. 13 Orte im Landkreis verzeichneten im Jahr 2015 Zugewinne bei der Bevölkerung, in 20 Städten und Gemeinden gab es Einwohnerverluste. Die Prognosen der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (2009) für 2015 wurden um mehr als 3000 Einwohner übertroffen, die der 1. regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung (2013) immerhin um 850. Damit flacht die Kurve beim Bevölkerungsrückgang merklich ab.
Natürliche Bevölkerungsbewegung/Geburtenzahlen:
Im Jahr 2015 wurden im Kyffhäuserkreis 557 Lebendgeburten registriert. Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr um 39. Zuletzt wurden im Jahr 2009 (559) mehr Kinder im Landkreis geboren. Trotzdem übersteigt die Zahl der Todesfälle (1.189) auch im Jahr 2015 die Geburtenzahl beträchtlich, was einem natürlichen Bevölkerungsverlust von 632 Einwohnern entspricht.
Räumliche Bevölkerungsbewegung:
Einen kräftigen Gewinn gab es 2015 beim Wanderungssaldo. 2.579 Zuzügen standen 1.987 Wegzüge gegenüber, was einem Wanderungsplus von 592 Einwohnern entspricht. Seit dem Jahr 1998 gab es noch nie so viele Zuzüge und so wenig Wegzüge in einem Kalenderjahr. Verantwortlich für dieses Ergebnis ist in erster Linie der stärkere Zuzug von Ausländern im Jahr 2015 (999), das sind 365 Personen mehr als 2014. Gleichzeitig sind 44 Ausländer mehr als 2014 aus dem Kyffhäuserkreis weggezogen (311 : 355).
Bei den deutschen Staatsangehörigen fällt auf, dass sich die Anzahl der Wegzüge aus dem Kyffhäuserkreis deutlich verringert hat, während die Zahl der Zuzüge deutscher Staatsangehöriger in den Kyffhäuserkreis relativ stabil ist.
Ausländeranteil:
Der Ausländeranteil im Kyffhäuserkreis lag Ende 2015 bei 2,4 Prozent. Im Vorjahr waren es 1,5 Prozent. Zum Vergleich: In Thüringen beträgt der Ausländeranteil 3,8 Prozent.
Zusammenfassung:
Bei der Bevölkerungsentwicklung im Kyffhäuserkreis gibt es eine leichte Entspannung. Die natürliche Bevölkerungsbewegung bleibt ungünstig. Diese Verluste konnten im Jahr 2015 durch Gewinne bei der räumlichen Bevölkerungsbewegung weitgehend ausgeglichen werden. Neben dem verstärkten Zuzug von Ausländern ist besonders der Rückgang bei den Fortzügen deutscher Staatsbürger markant. Zwischen den einzelnen Städten und Gemeinden gibt es zum Teil deutliche Unterschiede in der Entwicklung.