Politik
Innenstadtsanierung: Wechselverkehr für die Johannisstraße?
Ein paar Informationen zum aktuellen Stand und Kritik von Matthias Zupp zur Planung für die Johannisstraße.
14. Oktober 2016
14.10.2016
Artern. Das Gemeinschaftsvorhaben der KAT und der Stadt Artern betrifft die Straßen: Nordhäuser Straße, Johannisstraße sowie einen Teil der Harz- und der Wasserstraße. In diesem Zug werden allerhand Leitungen neu gelegt oder erneuert, Strom, Wasser und Telekommunikation. Die Planungen zur Straßensanierung führt das Büro Peukert und Nebel aus Weimar durch.
Bei dieser Sanierung geht es natürlich um mehr, als um eine einfache Instandsatzung. Die Attraktivität einer Stadt hängt auch an ihrem Erscheinungsbild und bei den geplanten Baumaßnahmen sind integrale Bereiche unserer Stadt betroffen. Ein guter Grund also die Entwürfe ausgiebig zu diskutieren.
Vom Planungsbüro sind einige Neuerungen vorgesehen. Die Parkplätze in der Wasserstraße sollen auf die andere Seite wechseln und kleinkronige Bäume das Straßenbild aufwerten. Die Einmündungen der Nordhäuserstraße sollen auf beiden Seiten etwas anders gestaltet werden und auch in dieser Straße ist vorgesehen ein paar Bäume zu pfanzen. Der Platz vor dem NKD soll neu geordnet und in eine rechteckige Form gebracht werden. Das endgültige Nutzungskonzept steht leider noch nicht fest.
Die Johannisstraße zwischen Otto Meyer und dem Spielzeugwarenladen soll nicht länger Einbahnstraße bleiben. Ich kritisiere das schon seit den Vorberatungen. Der Fußweg würde nur 1,20 m breit werden, die Fahrbahn lediglich 5,50 m. Hier wäre es wünschenswerter, die Fahrbahn einspurig zu lassen und dafür einen breiteren Fußweg realisieren zu können. Meiner Meinung nach wird die Johannisstraße von vielen Fußgänger genutzt und mit zwei Rollatoren oder zwei Kinderwägen kommt man auf 1,20 m nicht wirklich gut zurecht. Zudem sehe ich weitere Probleme durch die beidseitige Verkehrsführung in dieser Straße. Die Parkplätze vor der Engel-Apotheke müssen weichen. Nach meinem Verständnis bedeutet das längere Wege für Kranke und einen Standortnachteil für die Apotheke.
Aber damit nicht genug, man schafft durch die beidseitige Straßenführung zwei kompliziertere Kreuzungen vor dem Rathaus und an der Einmündung zur alten Poststraße. Zukünftig müsste man, kommt man aus der Harzstraße, den Fahrzeugen, die aus der Johannisstraße kommen, Vorfahrt gewähren. Die Johannisstraße ist allerdings gekrümmt und von der Harzstraße aus schlecht einsehbar.
Ein weiterer nicht gewünschter Aspekt des Wechselverkehrs in der Johannisstraße betrifft eine Grundsatzfrage: Will man sich mehr Verkehr in die Innenstadt holen? Der Wechselverkehr macht es attraktiver die Abkürzung durch die Innenstadt zu nehmen, das wiederum würde zu mehr Verkehr in der Innenstadt führen und auch bedeuten, dass mehr Autos am Kindergarten Magdalenenstraße vorbeirollen. Es hätte sicherlich ebenfalls keine positiven Auswirkungen auf das Markttreiben und den Bummel durch die Stadt. Hier ist etwas Weitsicht vonnöten. Herr Nebel vom Planungsbüro aus Weimar tat die Kritik schnell ab und schwärmte lieber davon, dass man dann endlich direkt mit dem Auto auf das Rathaus zufahren könne.
Die Maßnahmen sollen Anfang nächsten Jahres ausgeschrieben werden. 2017 und 2018 sollen die Arbeiten in Teilabschnitten erledigt werden.
Am Montag, den 17.10.2016, findet um 18:00 Uhr eine Einwohnerversammlung im Rathaussaal statt. Dort will man noch Anregungen entgegennehmen. Zudem findet am 24.10.2016 um 19:00 Uhr eine Stadtratssitzung statt, bei der die Ausbaubeschlüsse gefasst werden sollen.