Thüringen. Anlässlich der Darstellung der Situation auf dem Arbeitsmarkt in Thüringen im Monat Februar durch die Bundesagentur für Arbeit erklärt Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen:
„Wir beobachten seit einiger Zeit mit großer Sorge die Arbeitsbedingungen bei den neuen Geschäftsmodellen in der sogenannten Plattformökonomie: niedrige und unsichere Einkommen, wenig tarifliche Bezahlung, fehlende soziale Absicherung und geringe Chancen zur Mitbestimmung. Hinzu kommt die gezielte Missachtung von Arbeitsschutzstandards – etwa durch eine Aushöhlung des 8-Stunden-Tages oder durch mangelnde Ruhezeiten. Die Politik ist hier aufgefordert, gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die Gute Arbeit auch bei digitalen Plattformunternehmen ermöglichen.“
Rudolph fordert den Gesetzgeber auf, dem staatlichen Arbeitsschutz mehr Kompetenzen zukommen zu lassen: „Es kann nicht sein, dass den Arbeitsschutzbehörden in diesen Fragen die Hände gebunden sind und Betriebe nicht kontrolliert werden können, weil es sich bei den Beschäftigten um Solo-Selbständige handelt – zumal es sich zudem oftmals um Schein-Selbständigkeit handelt. Das ist insbesondere bei den Online-Essenslieferdiensten der Fall.“