Kurzmeldungen

Münchner Pianistin Sophie Pacini

brilliert mit ihrem Klavierspiel zum Liszt-Konzert

Sondershausen. Ein gut gefüllter Riesensaal empfing am Samstagabend des 6. April im Riesensaal des Sondershäuser Schlosses die junge Münchner Pianistin Sophie Pacini zum 3. Sondershäuser Liszt-Konzert. Bereits in allen berühmten Konzertsälen der Welt zu Hause, waren die Erwartungen an den Auftritt von Sophie Pacini sehr hoch gesteckt.

Das Konzert eröffnete sie mit den 6 Intermezzi op. 4 von Robert Schumann, die 1833 erschienen sind. Schumann hatte sich bei der Herausgabe dieser Stücke viel Zeit gelassen - erste Skizzen gehen bereits auf das Jahr 1828 zurück - sind sie doch ein Abbild seiner häufig schwankenden Stimmungen. Sophie Pacinis Anliegen ist bei allem, was sie spielt, nicht die bloße Wiedergabe des Stückes, sondern der Versuch, die Gemütslage des Komponisten widerzuspiegeln. Mit ihrem selbstbewußten Vortrag, technisch brillant, das besondere Timbre des Liszt-Flügels nutzend, ist ihr dieses Anliegen ausgezeichnet gelungen.

Es folgte das Nocturne op. 27/2 von Chopin. Lento sostenuto, langsam und getragen, ist Chopins musikalische Vorgabe, wo die linke Hand das ganze Stück hindurch Arpeggien als Begleitung für eine zu Herzen gehende Melodie in der rechten spielt.
Ein Glanzstück für jeden großen Pianisten dürfte wohl die sich anschließende Transkription der Tannhäuser-Ouvertüre Richard Wagners von Franz Liszt sein. Entstanden in der 1. Schaffensperiode Liszts in Weimar Ende der 40er Jahre, in der Liszt versucht, der Wagnerschen Musik in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen, schreibt sein Biograf August Göllerich in seinem 1905 erschienen Buch „Franz Liszt“ : „Die Tannhäuser-Ouvertüre endlich, das Näherliegende, Eherverständliche, spielte Liszt den Ilm-Athenern solange vor, bis sie darein verliebt sind:“ Ihre Beliebtheit ist wohl bis heute ungebrochen. Sophie Pacini ließ den Flügel vibrieren und brachte ein Sinfonieorchester zum Klingen, so wie es von Franz Liszt beabsichtigt ist. Als Zuhörer könnte man mit geschlossenen Augen glauben, zwei Klaviere zu hören, aber es sind die zehn Finger einer jungen Frau, die diese Klanggewalt zaubern. Tosender Applaus erntete dieser Vortrag vor der Pause.

Im 2. Teil des Klavierrezitals stand Sophie Pacinis Interpretation der h-moll-Sonate von Franz Liszt. 1853 vollendet, gilt dieses Klavierstück als eines der bedeutendsten, technisch anspruchsvollsten Klavierwerke der Romantik und als ein Höhepunkt im Œuvre des Komponisten. Auch für Sophie Pacini hat dieses Stück eine besondere Bedeutung, denn mit dem Vorspiel dieser Sonate konnte sie im Sommer 2010 die große Pianistin Martha Argerich von ihrer Qualität überzeugen. Seitdem begleitet Martha Argerich den künstlerischen Weg, den Sophie Pacini beschreitet. Ihre Interpretation der Liszt-Sonate erzeugte „Gänsehaut“ beim Zuhören und unterstrich die große musikalische Reife, die Sophie Pacini trotz ihrer Jugend bereits besitzt.

Das Sondershäuser Publikum bedankte sich bei der Pianistin mit großem Beifall, die Künstlerin verabschiedete sich ihrerseits mit Franz Liszts „Consolation Nr. 2.

Dr. Klaus Buchmann

Kommentare

Kommentieren
Im Moment sind keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten!

Beliebte Artikel

Zur Leseliste hinzufügen

Einbruch in Vereinsräumen

Bad Frankenhausen Werkzeug weg, Schaden da

Zur Leseliste hinzufügen

Bänke von Friedhof gestohlen

Bad Frankenhausen Frevel auf dem Friedhof

Zur Leseliste hinzufügen

Kupferdiebe plündern Kirche

Artern Sakrileg in Artern

Zur Leseliste hinzufügen

Drei verletzte nach Unfall auf Landstraße

Bad Frankenhausen Falsches Blinken, fatale Folgen

Beliebt

Neueste Artikel

Zur Leseliste hinzufügen
vor 17 Stunden

Diebe entwenden Weidezaungerät

Steinthaleben Elektrozaun geklaut

Zur Leseliste hinzufügen
vor 17 Stunden

Fahrraddiebe scheitern

Heldrungen Zeugen vereiteln Fahrraddiebstahl

Zur Leseliste hinzufügen
vor 2 Tagen

Motorradfahrer schwer verletzt

Kyffhäuserland riskante Kurvenfahrt zum Denkmal

Zur Leseliste hinzufügen
vor 2 Tagen

Scheinwerfer demontiert und entwendet

Roßleben in der Schulstraße