Sondershausen. Bei Erdarbeiten für den Bau von Eigenheimen in der Glückaufstraße südlich der Marienhall Siedlung in Sondershausen wurden erneut etwa 7.000 Jahre alte Hinterlassenschaften der frühesten Ackerbauern entdeckt.
In einer schon stark durch Erosion gestörte Kulturschicht im Baugrubenaufschluss fanden sich Reste einer Siedlungsgrube. Die Grube wurde in jener Zeit mit Abfällen verfüllt. Zahlreiche Trümmer von einer mit Lehm gebrannten Opfenkuppel, Keramikscherben, Tierknochentrümmer, Bruchstücke von kleineren Sandsteinplatten mit ausgeprägten Schliffflächen und Holzkohleasche konnten aus der nur noch ca. 35 cm tiefen Grube geborgen werden.
Im Umfeld der Grube verstreuten sich weitere Funde, wie verzierte Gefäßscherben, Knochen und weitere Sandsteinbruchstücke verschiedenster Körnung. Die meisten bestanden aus sogenannten „Kyffhäusersandstein“ und sind hier geologisches Fremdmaterial. Dienten größere Platten der Getreideverarbeitung, dürften kleinere zum schleifen von Steinwerkzeugen gedient haben.
Die Fundstelle gehört zu einem größeren, bäuerlichen Siedlungskomplex beidseitig des Hammatalbaches.
Für eine kooperative Zusammenarbeit während der Erdarbeiten bedankt sich die Untere Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes des Kyffhäuserkreises bei der Firma Massivbau Lieder GmbH & Co. KG, sowie dem Verständnis der Bauherren. Dadurch war es möglich, einen weiteren Mosaikstein früher Besiedlung in das Geschichtsbild einzufügen.