Kurzmeldungen

Nahrungsergänzungsmittel

Verbraucherverbände für Klartext

Erfurt. Neues Internetangebot www.klartext- nahrungsergaenzung.de auf der Internationalen Grünen Woche vorgestellt
  • Aktuelle Umfrage: Etwa die Hälfte der Befragten meint, Nahrungsergänzungsmittel seien gesundheitsfördernd und die Produkte seien geprüft.
  • Verbraucherzentralen fordern wegen möglicher Risiken eine Zulassungspflicht für Nahrungsergänzungsmittel.
  • Das neue interaktive Internetangebot der Verbraucherzentralen www.klartext- nahrungsergaenzung.de liefert Verbrauchern Informationen und beantwortet ihre Fragen und Beschwerden.
Die Verbraucherzentralen stellen auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin ihr neues Internetangebot www.klartext- nahrungsergaenzung.de vor. Das Online-Angebot bietet Verbrauchern verlässliche Orientierung und Informationen über Risiken oder auch einen möglichen Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln. Die Verbraucherzentralen und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordern staatliche Zulassungsverfahren, eine öffentlich zugängliche Produktdatenbank sowie anbieterunabhängige Informationen über mögliche Risiken der Produkte.

„Der Großteil der Bevölkerung Deutschlands ist heute mit Nährstoffen ausreichend versorgt. Dennoch wird in Deutschland jährlich mehr als eine Milliarde Euro für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben. Jeder dritte Befragte nimmt Nahrungsergänzungsmittel ein“, so Petra Müller, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Thüringen, zu einer aktuellen repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen. „Verbraucherinnen und Verbraucher erfahren zu wenig über diese Produkte und unterschätzen daher die Risiken.“

Mit dem Internetangebot „Klartext Nahrungsergänzung“ informieren die Verbraucherzentralen über Produkte, die für breite Anwendungsgebiete und Zielgruppen angeboten werden. Verbraucher können sich per Mausklick informieren, Fragen an Ernährungsexperten stellen und Produktbeschwerden einreichen.

Magnesiumprodukte im Test

Zum Start des Internetangebots veröffentlichen die Verbraucherzentralen einen Marktcheck über magnesiumhaltige Nahrungsergänzungsmittel. Das Ergebnis: 64 Prozent der untersuchten Produkte sind überdosiert. Je nach Magnesiumkonzentration kann es dadurch schon zu Nebenwirkungen wie Durchfall und Erbrechen kommen. Viele der Produkte enthalten außerdem Vitamine und Mineralien in zu hohen Dosierungen oder ungünstigen Kombinationen. Bei 40 Prozent der im Internet vertriebenen Produkte werben die Anbieter zudem mit nicht zugelassenen Gesundheitsaussagen.
Behördliche Zulassung von Nahrungsergänzungsmitteln fehlt

Knapp die Hälfte der Verbraucher (47 Prozent) vertraut laut der Umfrage darauf, dass Nahrungsergänzungsmittel, die in Deutschland verkauft werden, vorher amtlich auf Wirksamkeit und Sicherheit geprüft wurden. Das ist jedoch nicht der Fall: Hersteller müssen neue Produkte lediglich anmelden.

Verbraucherzentralen und vzbv fordern Politik zum Handeln auf

„Viele Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln vermitteln Verbrauchern, sie würden ihrer Gesundheit etwas Gutes damit tun. Häufig aber sind solche Produkte Geldverschwendung, manchmal sogar gesundheitsgefährdend“, so Klaus Müller, Vorstand des vzbv. „Nahrungsergänzungsmittel sind keine herkömmlichen Lebensmittel. Wir brauchen dringend klare Regeln für sinnvolle Dosierungen und definierte Anforderungen an die Inhaltsstoffe. Wir fordern eine behördliche Sicherheitsprüfung und staatliche Zulassungsverfahren für Nahrungsergänzungsmittel“, so Müller. 

Im Klartext: Damit sich Verbraucher darauf verlassen können, dass nur gesundheitlich unbedenkliche Produkte vertrieben werden, brauche es EU-Regelungen wie Positivlisten für zugesetzte Stoffe und klare Höchstmengenregelungen. Außerdem müssten versprochene Wirkungen wissenschaftlich abgesichert sein. Solange es keine europaweiten Regelungen gäbe, seien nationale Vorgaben nötig.

Die Verbraucherzentralen und der vzbv fordern eine Zulassungspflicht mit einer Sicherheitsprüfung für Nahrungsergänzungsmittel. Verbraucher müssten zudem in einer öffentlichen Liste im Internet einsehen können, welche Produkte von den Behörden geprüft wurden. Für Beschwerden und unerwartete Wirkungen müsse zudem eine Meldestelle eingerichtet werden, an die sich Verbraucher unkompliziert wenden können.

Verbraucherzentrale Thüringen e.V.

Kommentare

Kommentieren
Im Moment sind keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten!

Beliebte Artikel

Zur Leseliste hinzufügen
Disco für die reifere Jugend begeistert Gäste

Disco für die reifere Jugend begeistert Gäste

Artern Tanzen hält jung: In Artern wagte man ein Experiment – eine Disco speziell für die Generation 60+. Doch was macht den Abend so besonders und wird es eine Fortsetzung geben?

Zur Leseliste hinzufügen
Wenn Geschichte lebendig wird: Die „Schlacht am Berg“ 2025

Wenn Geschichte lebendig wird: Die „Schlacht am Berg“ 2025

Bad Frankenhausen Pulverdampf, Schlachtrufe und ein Hauch von 1525 – die „Schlacht am Berg“ lässt Bad Frankenhausen erbeben. Warum man dieses Spektakel nicht verpassen darf, verrät unser Artikel.

Zur Leseliste hinzufügen

Arterns Polizei hat neue Nummer

Artern Neuer Draht zur Sicherheit

Zur Leseliste hinzufügen

Vandalismus am Getränkemarkt

Roßleben Polizei sucht Zeugen

Beliebt

Neueste Artikel

Zur Leseliste hinzufügen
vor 16 Stunden

Programm zur 296. Kirmes in Roßleben

Roßleben Vom 19. bis 21. September 2025 lädt die Stadt Roßleben zur 296. Kirmes ein. Hier finden Sie das Programm 2025.

Zur Leseliste hinzufügen
vor 16 Stunden

Mundartkino zum Zwiebelmarkt

Artern Erleben Sie Thüringens Klänge auf der Leinwand und finden Sie heraus, welche Rolle der Arterner Dialekt dabei spielt.

Zur Leseliste hinzufügen
vor 3 Tagen

Büroräume von Einbrecher heimgesucht

Artern Beute Fehlanzeige, Schaden hoch!

Zur Leseliste hinzufügen
vor 4 Tagen

Gefährliches Überholmanöver: Simson-Fahrerin verletzt

Ringleben Polizei sucht Zeugen nach Unfallflucht