Kultur

Sonderausstellung „Cécile Reims“ nach Hans Bellmer

Im Panorama Museum findet vom 11. November 2017 bis zum 18. Februar 2018 eine Sonderausstellung statt.

Cécile Reims - Der Brand - Édition Georges Visat, Paris 1969–70 D’après Hans Bellmer - Musée de l’Hospice Saint-Roch, Issoudun - © (Hans Bellmer) VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Cécile Reims - Der Brand - Édition Georges Visat, Paris 1969–70 D’après Hans Bellmer - Musée de l’Hospice Saint-Roch, Issoudun - © (Hans Bellmer) VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Bad Frankenhausen. Vernissage:     Samstag, 11. November 2017, um 16 Uhr

Das Panorama Museum widmet seine nächste Sonderausstellung Cécile Reims, einer der besten französischen Kupferstecherinnen der Gegenwart. Das Schaffen der 1927 in Paris geborenen Künstlerin ist eng verknüpft mit dem Werk von Hans Bellmer, von dessen Zeichnungen sie zwischen 1966 und 1975 mehr als zweihundert druckgrafische Interpretationen anfertigte. Diese Zusammenarbeit bildet auch den Schwerpunkt der Überblicksschau im Panorama Museum, die ein Großteil des Konvoluts nach Hans Bellmer präsentiert, ergänzt durch eigene Arbeiten von Cécile Reims.
Hans Bellmer (1902-75) begann seine künstlerische Laufbahn in den 1920er Jahren als Gestalter beim Malik-Verlag in Berlin. 1934 publizierte er im Eigenverlag sein Schlüsselwerk Die Puppe. Fotos seiner ersten plastischen Puppe erschienen noch im gleichen Jahr in der surrealistischen Zeitschrift Minotaure. Die mädchenhafte Puppe als Fetischobjekt wurde zu einem Zentralmotiv, das sein obsessives, „skandalöses“ Werk bis zuletzt bestimmen sollte. Spätestens mit seiner Emigration im Jahr 1938 wurde Bellmer in den Kreis der Pariser Surrealisten um André Breton aufgenommen; zu Beginn des Zweiten Weltkrieges als Deutscher interniert, arbeitete er im Lager Les Milles eng mit Max Ernst zusammen. Die Zeichnung entwickelte sich zu seinem bevorzugten Medium, mit dem er sich tabulos dem Unterbewussten, der sexuellen Phantasie widmete. Seine filigranen zeichnerischen Präparate setzte Cécile Reims, die um 1945 ihre Ausbildung bei Joseph Hecht in Paris absolvierte, meisterhaft in die Druckgrafik um.

Noch während der Zusammenarbeit mit Bellmer begann Reims, die Arbeiten auch anderer Künstler in die Druckgrafik zu überführen, allen voran Léonor Fini und Fred Deux, mit dem sie als Lebenspartnerin bis zu seinem Tode eng verbunden war. Gleichzeitig schuf sie regelmäßig Naturstudien und fertigte seit 1996 zahlreiche eigene Serien an, zuletzt L’élan vital, wunderbar poetische Kupferstiche, die bis in die Mikrostruktur des Lebens vordringen.

Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog mit 155 Farbabbildungen und Texten von Cécile Reims, Gerd Lindner, Pierre Wat, Lauren Laz, Maxime Préaud, Michael Nungesser und Johanna Huthmacher.

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