Politik

Schweinmastanlage in Oldisleben

Anhörung der Bürgerinitiative gegen die Schweinemastanlage findet im Herbst statt.

Nur 0,75 m² pro Tier, dass würde unserem Fotomodell sicher nicht gefallen.

Nur 0,75 m² pro Tier, dass würde unserem Fotomodell sicher nicht gefallen.

Oldisleben. Renate und Horst Schmidt aus Oldisleben sind Teil der Bürgerinitiative die sich gegen den Bau einer neuen Schweinemastanlage im Ort stellt. Jedoch gehen die beiden noch weiter und kämpfen dafür, dass deutschlandweit keine neuen Anlagen entstehen. Das hat verschiedenste Gründe. Wer jetzt denkt, ich esse Schweinefleisch gerne und möchte nicht auf mein Schnitzel verzichten, dem sei gesagt, dass Deutschland so viel Fleisch produziert, dass ein großer Teil davon exportiert wird.
Dieses wird dann zu Dumpingpreisen auf Märkte in Entwicklungsländern geworfen und dort mit lokalen Produzenten konkurriert, die dem meist nicht viel entgegen zu setzen haben. Die hohe Abhängigkeit von Importen ist in solchen Ländern mit Schuld an der Versorgungssituation, da Werte in reiche Länder wie Deutschland fließen und die Armut in diesen Ländern somit verschärft.
Dieser globale Missstand ist bei weitem nicht das einzige Argument gegen so eine Schweinemastanlage. Klar auf der Hand liegt ein weiteres: stinkende Gülle, denn die wird auf die Felder gebracht und 8640 Schweine, wie sie für die geplante Anlage genehmigt sind, produzieren eine Menge davon! Die Fäkalien der Tiere stinken dann auf den Feldern zum einen zum Himmel, zum anderen wird meist zu viel Gülle aufgebracht, was die Wasserqualität stark belastet und das darf man durchaus als akute Bedrohung für ein Ökosystem verstehen.
Man kann diesen Missständen sehr unterschiedlich begegnen: Man kann sich z.B. im Supermarkt überlegen, warum dieses Gehacktes, dass nur zum Braten geeignet ist, weniger kostet, als die gleiche Grammzahl von diversen Gemüsesorten. Man kann sich auch überlegen, ob es Genuss ist, jeden Tag möglichst viel Fleisch in sich zu stopfen. Man kann auch Renate und Horst und die anderen Mitglieder der Bürgerinitiative bei ihrer Klage gegen die Mastanlage unterstützen.
Renate und Hort Schmidt im Oktober:
"Unser Traum ist eine Gesellschaft von Menschen die bewußt leben und unseren Mitgeschöpfen, den Tieren, liebevoll begegnen. Die achtsam und mit Respekt auf unserer Erde leben. Die wissen das unsere Zukunft abhängt, wie wir unser Leben heute führen. Um den Traum, den Tieren liebevoll zu begegnen, ein wenig näher zu kommen engaieren wir uns seit 2008 in der Bürgerinitiative gegen den Bau der Schweinemastanlage in Oldisleben. In den Schweinemastanlagen gibt es keinen Respekt für die Tiere: Kein Platz, kein Licht, kein Leben! Deshalb haben wir die Klage der Bürgerinitiative vor Gericht gegen den Bau der Anlage voll unterstützt. Im Herbst, genauer Termin ist noch nicht festgelegt, wird es dazu eine Anhörung geben. Wir hoffen auf eine Entscheidung in Sinne der Tiere, der Natur und unserem Trinkwasser."

Auf www.diamantene-aue.de kann man sich über die Bürgerinitiative informieren und auch spenden.

Matthias Zupp

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