Roßleben. Das Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr plädiert dafür, dass der Verkehrsträger Schiene einen größeren Anteil des Wachstums in einem integrierten Verkehrskonzept zugunsten einer Entlastung der Straßen übernehmen sollte.
Hiermit im Einklang befindet sich offensichtlich die Interessengemeinschaft Unstrutbahn e.V., die in den vergangenen Monaten in unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden einen Gleisanschluss der ehemaligen Kalibahn in Roßleben reaktiviert und für eine zukünftige Nutzung vorbereitet hat.
Das Gleisareal war seit der Schließung des Schachtes und seiner Anschlussbahn immer mehr von der Natur zurückerobert worden. So musste zu Beginn der Restaurierungsarbeiten jede Menge Unkraut beseitigt werden, dazu kam eine Unmenge wild gewachsener Büsche und Bäume.
Gleisanlagen müssen übersichtlich und sicher sein. Zur Sicherheit gehört eine stabile Gleislage. Rund 20 Tonnen Gleisschotter wurden dazu an kritischen Stellen eingebaut, viele Schwellen wurden ausgetauscht, Gleise wurden gerichtet - und das alles per Handarbeit und mit einfachen Werkzeugen!
Natürlich müssen Gleise und Weichen auch genau vermessen werden, damit es zu keiner Entgleisung kommen kann. Zu diesem Zweck hat ein Gleisbaumeister der Erfurter Bahnservice GmbH am 7.11.2012 im Auftrag der IG Unstrutbahn e.V. Vermessungsarbeiten auf einer Gleislänge von rund 1000 Metern durchgeführt, deren Ergebnis die fachgerechte Arbeit der IG-Aktiven belegt.
Die Anschlussgleise gehören der GHB GmbH in Roßleben. Die IG Unstrutbahn e.V. unterstützt die GHB aktiv, damit wieder mehr Güterverkehr auf Gleisen, statt auf ohnehin überlasteten Straßen rollt. Vor allem bei Massengütertransporten über große Entfernungen macht das Sinn, so auch in Roßleben.
Hinzu kommt, dass seit geraumer Zeit Interesse an einer Verladung von Holz aus dem Ziegelrodaer Forst im Bahnhof Roßleben besteht. Bisher scheiterte dies am Nichtvorhandensein einer intakten Schienen-Infrastruktur. Dieser Zustand hat sich nun gründlich geändert.
Noch in diesem Jahr findet die Abnahme des Anschlusses durch den Landesbevollmächtigten für Bahnaufsicht von Thüringen statt. Dann ist der Anschluss offiziell betriebsbereit.