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Land und Leute

330 Beteiligte simulieren Tötungsdelikt und Explosion

Sieben Monate Vorbereitungen waren dafür nötig. So verlief die große Übung am Wochenende.

Bad Frankenhausen. Am Sonntag, 22. Oktober, übten Polizeibeamte der Thüringer Polizei gemeinsam mit Einsatzkräften des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz und dem Rettungsdienst des Kyffhäuserkreises unter dem „Größere Gefahren- oder Schadenslagen sowie Katastrophen“ auf dem Gelände der Kyffhäuser-Kaserne der Bundeswehr.

Das sehr realitätsnah gestaltete Übungsszenario wurde durch die Landespolizeiinspektion Nordhausen etwa sieben Monate lang sorgfältig vorbereitet.

Die Einsatzkräfte erwartete eine simulierte Explosion in einem Gebäude, welches ein Wohnheim für Auszubildende darstellte. Die durch Gasaustritt an einer Heiztherme ausgelöste Explosion forderte 15 Tote und führte zu 30 Verletzten. Zusätzlich zur Explosion galt es für die Einsatzkräfte auch ein fiktives Tötungsdelikt aufzuklären, welches eine über die große Schadenslage hinausgehende Herausforderung innerhalb der etwa sechs Stunden andauernden Übung darstellte.

Insgesamt etwa 250 Übende der Polizei, des Rettungsdienstes und der Feuerwehr arbeiteten mit viel Engagement und einer von Beginn an ernsthaften Herangehensweise intensiv zusammen. Mehr als 80 Komparsen sorgten außerdem dafür, dass die Übung komplex und authentisch gestaltet werden konnte.

Der Fokus der polizeilichen Arbeit lag auf den kriminalpolizeilichen Maßnahmen und der Betreuung von Opfern, Zeugen, Angehörigen und auch Einsatzkräften, für welche derartige Schadenslagen eine emotionale Ausnahmesituation bedeuten.
Die eingesetzten Beamten der Kriminalpolizei mussten zusätzlich zur Aufnahme des umfangreichen Spurenbildes auch ein sehr hohes Aufkommen an Informationen aufnehmen und entsprechend auswerten. Diese Informationsflut wurde durch etwa 30 zuvor eingewiesene Auskunftspersonen und über 200 inszenierte Anrufe, welche bei der Personen-Auskunfts-Stelle in Meiningen eingingen, generiert. Der Polizeiführer des Übungseinsatzes, Herr Polizeioberrat Gubert, zog nach Übungsende eine positive Bilanz. Insbesondere das Zusammenspiel zwischen der Polizei, der Feuerwehr und dem Rettungsdienst funktionierte reibungslos und zeichnete sich durch eine durchgehend gute Kommunikation untereinander aus. Auch die nun anstehende Auswertung der Übung wird vor allem in Bezug auf mögliche zukünftige reale Einsatzlagen einen hohen Mehrwert bieten.

Der Leiter der Landespolizeiinspektion Nordhausen, Herr Leitender Polizeidirektor Matthias Bollenbach, lobt das überaus hohe Engagement und die Ernsthaftigkeit, mit der alle Einsatzkräfte dem Übungsszenario begegneten. „Die Vorbereitung dieser Übung war für die Landespolizeiinspektion Nordhausen, insbesondere für die Arbeitsgruppe Landesübung 2023, mit einem umfangreichen Arbeitsaufwand verbunden, welcher nun mit einem gelungenen Übungsverlauf und einem erfolgreichen Ergebnis belohnt wurde.“, zieht der Behördenleiter sein positives Fazit.

Die Landespolizeiinspektion Nordhausen bedankt sich bei allen Übungsteilnehmern für Ihren engagierten und professionellen Einsatz.

Ein besonderer Dank gilt auch der Bundeswehr in Bad Frankenhausen für die Bereitstellung des Übungsraumes und die logistische Unterstützung sowie dem Landratsamt des Kyffhäuserkreises für die enge Zusammenarbeit.

Frau Landrätin Antje Hochwind-Schneider zieht ebenfalls Bilanz: „An der Landesübung der Thüringer Polizei am 22.10.2023 teilnehmen zu können, war für mich ein besonderes Erlebnis. Die Handlungsabläufe zu proben, um bei einer eintretenden Katastrophe bzw. einem Großereignis, welche Verletzte und Tote mit sich bringen können, sensibilisiert alle Teilnehmenden und kann im Notfall über Leben und Tod entscheiden. Den Akteuren über die Schulter zu schauen, während der Ernstfall simuliert wird, Verletzte geborgen und behandelt werden, Spuren gesichert und die Betreuung der Personen vor Ort durchgeführt wird zeigte mir, wie qualifiziert und gut vorbereitet unsere Einsatzkräfte in Thüringen, aber auch im Kyffhäuserkreis, sind. Lassen Sie uns getreu der Philosophin Hanna Arendt auf das Schlimmste vorbereitet sein und auf das Beste hoffen. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten und Akteuren für die gemeinsam geleistete Arbeit.“

Landespolizeiinspektion Nordhausen

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