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Land und Leute

Coronapandemie - Nicht so schlimm? Sind die Maßnahmen überzogen?

Aktuelle Fallzahlen zu Corona im Kyffhäuserkreis und ein Kommentar von Matthias Zupp.

Kyffhäuserkreis. Die Zahl der bestätigten Coronafälle beträgt aktuell 19 im Kyffhäuserkreis. Es ist noch keinen Todesfall zu verzeichnen. In ganz Thüringen wurden 697 Fälle an das Robert-Koch-Institut gemeldet. Es sind bisher 5 Todesfälle zu beklagen.

In ganz Deutschland wurden 52.547 Fälle gemeldet und 389 Todesfälle.

In Anbetracht der geringen Sterberate fragt sich der ein oder andere, ob die beschlossenen Maßnahmen der Länder und der Bundesregierung nicht zu weit gehen. Hier gilt es vehement zu widersprechen. Die Zahl der Neuinfektionen lag mit etwa 4500 - 5000 neuen Fälle auf hohem Niveau. Es gilt weiterhin die Infektionskurve flach zu halten, um genügend Intensivbetten vorzuhalten, damit schwere Verläufe behandelt werden können.

Was passiert, wenn nicht genügend Intensivbetten mit Beatmungsgeräten vorhanden sind, sieht man in Italien. Dort gibt es nach wie vor zu viele Fälle, die nicht vom Gesundheitssystem aufgefangen werden können. Das italienische Gesundheitssystem wurde übrigens nach Forderungen der Troika zusammengestrichen (https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/austeritaet-ist-toedlich). Eine eindringliche Warnung an alle Effizientsprediger in den neoliberalen Parteien. Kaputtsparen der öffentlichen Versorgung gefährdet Menschenleben und auch die Wirtschaft schreit dieser Tage nach dem starken Staat, der eben dadurch stark ist, das er über genügend Reserven verfügt, um auch in Krisen agieren zu können und nicht auf Kante genäht ist.
Durch die nur noch wenigen Krankenhäuser und Intensivbetten in Italien erhöht sich die Sterberate drastisch. Aktuell müssen die Italiener schon über 10.000 Todesfälle beklagen und das trotz massiver Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Im Moment sind die Fälle im Norden des Landes konzentriert, dem wirtschaftlich starken Bereich Italiens. Der wirtschaftlich schwächere Süden ist weniger stark gebeutelt. Man mag sich gar nicht ausmalen, welche drastischen Folgen es, in diesem medizinisch schlechter versorgten Gebiet, haben wird, sobald die Zahlen hier steigen.

Die Lehre die wir ziehen können, kann daher nur lauten, die Neuinfektionen weiter auf niedrigem Niveau zu halten, was nur dadurch erreicht werden kann, dass man geduldig bleibt und sich weiterhin an die Vorgaben hält. An alle Zweifler, die kritisch auf die Berichterstattung blicken, sei ein Appell gerichtet, sich nicht von Youtubern und dubiosen Seiten im Internet heiß machen zu lassen und alle Verantwortung von sich wegzuschieben. Allein die Mitarbeiter im Robert-Koch-Institut verfügen über 129 Jahre Erfahrung in eben jenem Bereich der Seuchenforschung und -bekämpfung. Da stellt sich eigentlich nicht die Frage, wem man nun eher vertraut. Dem ehemaligen Amtsarzt, der alles anzweifelt oder führenden Wissenschaftlern, die wirklich mit der Materie vertraut sind.

Gern wird in diesem Zusammenhang die Frage gestellt cui bono - wem nützt es? Und hier ist der Youtuber oder die dubiose Nachrichtenseite, die von Klicks leben und obendrein vielleicht noch versuchen ihre Publikationen zu verkaufen, kritischer zu hinterfragen, als jene Wissenschaftler, die auf eine Finanzierung durch reißende Schlagzeilen, nicht angewiesen sind. Gern wird Personen aus den Institutionen Geltungsdrang unterstellt und daraus gefolgert, dass sie übertreiben. Da drängt sich freilich die Frage auf, ob nicht eben jene Ankläger einen gewissen Geltungsdrang haben, den sie dadurch befriedigen, mit kruden Theorien in die Öffentlichkeit zu drängen, weil ihnen eben jene Öffentlichkeit in Ermangelung von Kompetenz und der damit einhergehenden wichtigen Position in einer Institution verwehrt blieb.

Bleiben Sie vernünftig, stark und gesund!

Matthias Zupp

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